Spätestens seit den 1980er Jahren erregt kaum etwas die Öffentlichkeit so sehr wie die Frage, wie viele und welche Menschen, "die wir nicht gerufen haben", Deutschland aufnehmen sollte. Der deutsch-australische Historiker Klaus Neumann beschäftigt sich in seinem aktuellen Buch "Blumen und Brandsätze" mit Antworten auf diese Frage: von Forderungen nach der Änderung von Artikel 16 des Grundgesetzes in den frühen 1990er Jahren über die sogenannte Willkommenskultur 2015 bis zur Neuauflage der Behauptung, das Boot sei voll, nach der Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine 2022. Im Mittelpunkt seiner Betrachtung stehen dabei lokale und lokalpolitische Auseinandersetzungen, vor allem im Hamburger Westen.

Prof. Neumann wird bei der Vorstellung seines Buches unter anderem auf die besondere Geschichte der Aufnahme von Geflüchteten in den Elbvororten blicken und die Entwicklungen einordnen, die bis heute andauern. Wir freuen uns auf einen informativen Abend und ein anregendes Gespräch mit dem Historiker.