Der Fremde am See

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Inhalt: Hochsommer in Frankreich. Sonne, Wind, das Rauschen der Bäume, ein idyllisch abgelegener türkisgrüner See mit angrenzendem Waldstück. Eine paradiesische Oase, in der sich neugierige Männer aller Formen und Größen heimlich in den nahe gelegenen "Büschen" zum anonymen Sex treffen. Der gutaussehende Franck kommt fast täglich an den beliebten Cruising Spot. Die Tage, Nachmittage und Abende vergehen zwischen Schwimmen, Gesprächen, gepflegter Langeweile und Sex. Franck trifft Henri, den kauzigen Sonderling, der immer etwas abseits sitzt und so gar nicht zum schwulen Treiben des Strandes passen will. Und er trifft den attraktiven Michel, einen Mann mit dem Aussehen eines 1970er-Jahre-Pornostars. Der hat bereits eine Beziehung, doch Franck ist von der ersten Sekunde elektrisiert. Aber Michel ist nicht nur charismatisch, sondern auch äußerst gefährlich... All dies gipfelt in einem klug konstruierten Erotikthriller über Liebe, Lust und die Gefahren eines sorglosen Lebensstils. Alain Guiraudies Film feierte 2013 beim Festival in Cannes Premiere in der Reihe Un Certain Regard und gewann die begehrte „Queer Palm“. "Der Standard" nannte das Werk „einen der bemerkenswertesten Filme des Jahres“. Und in der berühmten französischen Zeitschrift "Les cahiers du cinéma" wurde „Der Fremde am See“ noch vor „Spring Breakers“ und „Blau ist eine warme Farbe“ zum besten Film des Jahres 2013 gewählt! „Alain Guiraudie ist ein Freischütze des französischen Kinos, der mit seinem ungewöhnlichen Blick auf Arbeiterwelt, Landleben und Homosexualität schon seit seinen ersten Kurz-, Mittel- und Langfilmen (Du soleil pour les gueux, Pas de repos pour les braves, Le Roi de l’évasion) für Aufsehen sorgte. In seinen gleichzeitig poetischen und naturalistischen Filmwelten mixt er Elemente aus der Heroic Fantasy mit sozialen Mythen und pataphysischem Humor. (...) Mit 'L’inconnu du lac' hat Alain Guiraudie (...) seinen besten Film vorgelegt und beweist mit seiner (strahlend klassizistischen) Inszenierung und seiner Thematik erstaunliche Reife. Auf den ersten Blick eine freimütige Schilderung sexueller Spaßpartien unter Freunden, enthüllt der Film nach und nach die düstere, schwermütige Seite von Liebe und Erotik als 'Lebensbejahung bis in den Tod' … Wer nun meint, es handle sich hier um einen Schwulenfilm für Schwule, hat weit gefehlt – 'L’inconnu du lac' ist weder militant noch provokativ. Alain Guiraudie inszeniert allgemeinmenschliche Fragen und Sinnsuchen, ist sich der Besonderheiten des homosexuellen Milieus jedoch bewusst und zeigt sich bezüglich mancher Bräuche und Praktiken offen kritisch oder zumindest dialektisch. (...) So erzählt 'L’inconnu du lac' auch von den eigenartigen Wegen, die man unverhofft einschlägt, und von den Risiken, die einzugehen man bereit ist, wenn man verliebt ist.“ (Olivier Pére, auf: arte.tv)