Freakstars 3000

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Inhalt: Singen, Tanzen, Luftgitarre – zwei Dutzend Teilnehmer*innen mit Behinderung werden unter den Augen einer gnadenlosen Jury durch einen Casting-Wettbewerb gejagt. Als Abgesang auf TV-Formate wie „Popstars“ trägt Regisseur Schlingensief mit Beteiligung von Bewohner*innen des Berliner Tiele-Winckler-Heims einen Wettbewerb aus, dessen Sieger sich als Popband "Freakstar 3000" formieren dürfen. "Freakstars 3000" ist ein Film für eine vermeintlich "normale" Gesellschaft, die vermeintlich sonderbare Zeitgenossen als behindert abstempelt und auslagert, um sich die himmelblau lackierte Fernsehtristesse nicht zu versauen. Die Freakstars halten in dieser galligen Satire auf die Niederungen deutscher Fernsehunterhaltung den Einschaltquotenreglern und der Zuschauerschaft einen entlarvenden Spiegel vor, wobei Schlingensief die Spielfreude seiner Protagonist*innen nutzt, ohne ihre Behinderungen zu denunzieren. "Der Freak ist die Situation selbst, die uns zur Unterscheidung zwingt, was normal ist und was nicht", sagte Christoph Schlingensief (1960-2010) in einem Interview mit der "taz". Es war seine Spezialität, die Medien zu nutzen, um ein überspitztes Gegenmodell ("System II") herzustellen, und damit, weil es gar nicht so weit von der Ausgangssituation entfernt ist, auf die Absurdität der herrschenden Ordnung hinzuweisen. […] Das Motto zu "Freakstars 3000" lautet: "Wir sind gesund und ihr seid krank." Der Kinofilm zur Serie, der vom gewohnten Fernsehprogramm gar nicht so weit entfernt ist, wurde bei der Premiere an der Volksbühne, wo die Freakstars bereits live auftraten und wo momentan unter anderem Schlingensiefs avantgardistische Kunstterroraktion "Atta Atta" zu sehen ist, mit großem Jubel aufgenommen. Alle sind behindert, und sei es nur durch das brüllende Gelächter des Sitzreihen-Hintermanns.“ (Johanna Straub, auf: spiegel.de)