Dina - Meine Geschichte

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Inhalt: Nordnorwegen Mitte des 19. Jahrhunderts. An der Küste wächst Dina im Handels- und Gästehaus Reinsnes auf. Als das kleine Mädchen durch einen tragischen Unfall den grausamen Tod seiner Mutter verschuldet, wird es vom Vater mit Missachtung bestraft und verstoßen. Fortan wächst Dina ohne soziale Kontakte auf, vor allem in Zwiesprache mit sich selbst und der Natur. Nur ein Hauslehrer und ein gleichaltriger Stallbursche durchbrechen die Isolation einer traumatisierten Kindheit. Dina erweist sich als musikalisch talentiert – das Violincello wird zur Stimme des verschlossenen Kindes. Als der Vater stirbt, heiratet sie als junge Frau (Maria Bonnevie) Jacob (Gérard Depardieu), einen alten Freund und Wohltäter des Hauses. Aus dem traumatisierten Kind ist eine leidenschaftliche Frau geworden, die es versteht, sich zu behaupten. Die Erinnerungen ihrer Kindheit wollen sie dennoch nur schwer loslassen – bis sie eines Tages ihrer großen Liebe begegnet... Als bislang teuerste norwegische Filmproduktion hat „Nightwatch - Nachtwache“-Regisseur Ole Bornedal ein starkes, von Brüchen und Beunruhigung erschaffen, das vom beeindruckenden Lebensmut einer traumatisierten Kinderseele erzählt. Herausragend gespielt von Hauptdarstellerin Maria Bonnevie, entwickelt sich im Gewand eines aufwändigen Historiendramas ein zutiefst bewegendes Frauenschicksal in den grandiosen Schauwerten der norwegischen Fjordkulisse. "Der Film hat vieles, was die Romanvorlage nicht hat: "Großaufnahmen von Marie Bonnevies Gesicht, auf dem sich die Emotionen der Figur, durch keine anerzogene Zurückhaltung gebrochen, widerspiegeln. Oder die beeindruckenden Bilder der spröden, norwegischen Landschaft, die wesentlich die Atmosphäre des Films prägen. Der Hof, auf dem Dina lebt, ist eingebettet zwischen Berge, Klippen und einen großen See unter grauem Himmel. Die Wildheit und Einsamkeit des Naturszenarios verleiht der kleinen menschlichen Enklave etwas sehr Fragiles. Das schafft einen Eindruck permanenter Bedrohung. Die Decke menschlicher Zivilisation ist dünn, und immer wieder bricht die Wildheit über die Bewohner herein. [...] Beunruhigend wirkt auch der Umgang mit der Zeit: Zwar ist die Erzählung meist linear, jedoch gibt es immer wieder Brechungen, wo Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen, etwa in den „Geistererscheinungen“, die Dina gelegentlich sieht und die mal als Visionen kommender Ereignisse, mal als Erinnerungen aufzusteigen scheinen. Bornedal nutzt die Verwirrung der Zeitstruktur letztendlich sogar dazu, den Schluss offen zu gestalten: Am Ende bleibt der Zuschauer im Ungewissen, was ein schlechter Traum, was Wirklichkeit, was vorausgeahnte Zukunft war. 'Dina – Meine Geschichte' ist damit alles andere als ein behäbiges Familienepos.“ (Felicitas Kleiner, auf: filmdienst.de)