Glassboy

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Inhalt: Pino Gambassi (Andrea Arru) ist elf Jahre alt und hat eigentlich alles, was sich ein Junge nur wünschen könnte. Sein Zimmer ist riesig und voller Spielsachen. Wäre da nur nicht diese seltene Erbkrankheit, die ihn an die elterliche Villa fesselt. So ist Pino einsam, hat aber einen großen Traum: Er möchte draußen auf dem Platz mit der wilden Kinderbande von Mavi toben. Als Pino die Clique bei einem Fahrradrennen anfeuert, wird er von Mavi entdeckt. Sie erklimmt seinen Balkon und lädt ihn ein, Teil der Gruppe zu werden. Voller Abenteuerlust stellt sich Pino seiner Krankheit, den fiesen Regeln von Nonna Helena und seinen übertrieben fürsorglichen Eltern. Pino will allen zeigen, dass auch er ein normales Leben haben kann. Die seltene Erbkrankheit, an der Pino leidet, heißt Hämophilie. Dabei ist die Blutgerinnung gestört, was bedeutet, dass ein Kind wie Pino schneller und mehr blutet als ein gesundes Kind. Kleine Schnitte in der Haut, Behandlungen beim Zahnarzt oder Operationen können zu übermäßigen Blutungen führen, auch neigt ein Kind mit Hämophilie übermäßig zu Blutergüssen. So viel zur Medizin. Über seine Krankheit hinaus aber ist Pino ein Kind wie jedes andere, vor allem ist Pino beseelt von einem unbändigen Freiheitsdrang und einem grenzenlosen Mut. Und so beschließt er, sein Abenteuer in der Welt zu beginnen. Die Kinder aus seiner Nachbarschaft helfen ihm, aus seinem goldenen Käfig auszubrechen. "Glassboy", also "Glasjunge", ist ein sympathischer, lebhaft und unbekümmert erzählter Abenteuerfilm über einen Weg aus der Isolation in ein selbstbestimmtes Leben. "Die Geschichte nimmt einen abenteuerlichen Verlauf mit Krimi-Einschlag, und Pino wird die tatkräftige Hilfe seiner vier neuen Freunde brauchen. Die Handlung ist relativ simpel erzählt, und so manche Dialoge wirken hölzern. Eine gewisse Amateurhaftigkeit aber passt gar nicht so schlecht zur naiv-märchenhaften Färbung der Geschichte. Diese wird auch dadurch befördert, dass sie, wie die Rahmenhandlung zeigt, in Pinos selbst verfasste und gezeichnete Comics eingeflossen ist. Manche Szenen folgen Pinos Fantasien oder Träumen, etwa wenn er in tiefes Wasser taucht und von ferne Stimmen erklingen, die ihn in die Realität zurückrufen. Zum Charme des Films tragen ganz wesentlich die jungen Darsteller*innen bei. Vor allem beeindruckt Pinos Darsteller Andrea Arru. Er kann den Jungen sowohl sehr nachdenklich und introvertiert, beinahe erwachsen spielen, als auch seine Fähigkeit, sich unbändig wie ein kleines Kind zu freuen, ausdrücken. (...) Ganz kindgerecht steuert die Geschichte (...) einen versöhnlichen Kurs. Konflikte werden als lösbar geschildert, Erwachsene können ein Einsehen haben, und Kinder sind grundsätzlich gewillt, zu vergeben. Der Erzählstil bleibt durchgehend lebhaft und unbekümmert. Die gute Laune bricht sich am eindrucksvollsten Bahn, wenn die Kinder in Pinos Kinderzimmer spontan zu Rockmusik zu tanzen anfangen und das so natürlich aussieht, als hätten sie ihr Lebtag nichts anderes gemacht." (Bianka Piringer, auf kino-zeit.de)