Between the Lines: Indiens drittes Geschlecht
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- Titel: Between the Lines: Indiens drittes Geschlecht / Produktion: Thomas Wartmann, Markus Breimaier, Thomas Riedelsheimer; Montage: Thomas Riedelsheimer; Regie: Thomas Wartmann; Kamera: Thomas Riedelsheimer; Drehbuch: Thomas Wartmann; Musik: Nils Kacirek
- Person(en): Wartmann, Thomas [Produzent*in] ; Breimaier, Markus [Produzent*in] ; Riedelsheimer, Thomas [Produzent*in] ; Riedelsheimer, Thomas ; Wartmann, Thomas [Regisseur*in] ; Wartmann, Thomas [Drehbuchautor*in] ; Kacirek, Nils [Komponist*in]
- Produktion: Deutschland 2005
- Sprache: Sprachfassung: Deutsch, Englisch
- Umfang: 1 Online-Ressource (95 min) : Bild: 16:9 SD
- Erschienen: Potsdam : filmwerte GmbH, 2024
- Schlagwörter: LSBTIQ* ; Gesellschaft ; Alltag ; Dokus ; Film
- Link(s): eMedium IMDb Seite TMDb Seite Cover Image
- Zielgruppe: FSK 12
Inhalt: Anita Khemka, eine junge Fotografin aus Delhi, begegnete schon als Kind weiblichen Seelen in männlichen Körpern. Sie werden in Indien Hijras genannt. Einige Hijras lebten nicht weit von Anitas Zuhause. War Anita nicht folgsam, drohte ihre Großmutter gern, sie zur Strafe zu den Hijras zu schicken. Bei Familienfeiern aller Art, so erinnert sich Anita, tauchte stets eine Hijra auf. Niemand hatte sie eingeladen. Doch die ungebetenen Gäste erhielten stets Geld von Anitas Großmutter. Wie viele andere glaubte sie, eine Hijra könne sie durch Entblößung ihres kastrierten Geschlechtes wirksam verfluchten. Als Erwachsene begibt sich Anita in die Hafenmetropole Mumbai, um mehr über das Leben von Hijras zu erfahren. Hier trifft sie Asha, eine Hijra, die sie in die Community der Hijras von Mumbai einführt. Als gesellschaftliche Außenseiter leben Hijras in Indien ein Leben voller Widersprüche. Trotz oder gerade wegen ihrer Marginalisierung glauben viele Inder bis heute, dass Hijras magische Kräfte besitzen. Kastrierten Hijras etwa wird nicht nur die Kraft böser Flüche nachgesagt, sondern auch die Fähigkeit, ein Paar mit Fruchtbarkeit zu segnen. Der Film von Thomas Wartmann wurde bei der Semaine de la Critique von Locarno uraufgeführt und u.a. mit dem Preis der Jugendjury beim Max-Ophüls-Festival und dem River to River Film Festival von Florenz ausgezeichnet. Als "atmosphärisch dicht" lobte die Kritikerin Elke Zöller den Film in der Sächsischen Zeitung. Als bildgewaltig charakterisierte der SPIEGEL den Film: Dem Regisseur und seinem Kameramann sei ein ebenso realistisches wie poetisches Bild und "ein tiefer Einblick in diese fremde und befremdliche Welt zwischen Mystik, Spiritualität und Prostitution gelungen." Nachbemerkung: Jüngere Sozialforschung spricht davon, dass sich seit etwa der Jahrtausendwende die Lebensbedingungen für Hijras in Indien verbessert haben. 2014 erkannte der Oberste Gerichtshof in Delhi die Existenz eines „dritten Geschlechts“ in Indien an. Zur Begründung hieß es: „Es ist das Recht eines jeden Menschen, sein Geschlecht frei zu wählen.“
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