Perret in Frankreich und Algerien
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- Titel: Perret in Frankreich und Algerien / Kamera: Heinz Emigholz; Regie: Heinz Emigholz; Montage: Heinz Emigholz, Till Beckmann; Drehbuch: Heinz Emigholz
- Person(en): Emigholz, Heinz ; Emigholz, Heinz [Regisseur*in] ; Beckmann, Till ; Emigholz, Heinz [Drehbuchautor*in]
- Produktion: Deutschland 2012
- Sprache: Sprachfassung: Deutsch
- Umfang: 1 Online-Ressource (110 min) : Bild: 16:9 HD
- Erschienen: Potsdam : filmwerte GmbH, 2024
- Schlagwörter: Kunst ; Alltag ; Biografie ; Dokus ; Film
- Link(s): eMedium IMDb Seite TMDb Seite Cover Image
- Zielgruppe: Ab 18 Jahren
Inhalt: Dokumentarfilm über die Arbeit der Architekten und Bauingenieure Auguste Perret (1874-1954) und Gustave Perret (1876-1952). Insgesamt 30 Bauwerke und Ensembles werden vorgestellt und als Basis für eine Karriere- und Werkbeschreibung benutzt. Auguste Perret, der berühmtere der Brüder, gilt als Meister des Arbeitens mit Beton, den er in klassisch geprägten Bauwerken verwendete. Er wirkte jedoch nicht nur in Frankreich, sondern zwischen 1912 und 1952 auch in den französischen Kolonien in Nordafrika – unter gänzlich anderen Vorzeichen. Durch den direkten Vergleich seiner Werke in Frankreich und Algerien versuchen die Filmemacher, Perrets differenzierten Umgang mit dem "architektonischen Erbe" dieser unterschiedlichen Kulturen anschaulich zu machen. Sichtbar wird ein differenzierter Umgang mit dem "architektonischen Erbe" in auseinanderstrebenden Kulturen. Das Schicksal der westlich geprägten, architektonischen Moderne – ihr Symbolgehalt und ihre Nachhaltigkeit –zeigt sich im alltäglichen Umgang mit ihren Produkten in sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Gegebenheiten und Landschaften. Auguste Perret (1874-1954) studierte als Sohn eines Bauunternehmers in Paris Architektur und übernahm dort 1905 gemeinsam mit zwei Brüdern das Unternehmen seines Vaters unter dem Namen "Perret Frères". Wie Louis Sullivan wurde er mit seinen frühen Bauten für seine freie Gestaltung der Füllwände und Fassaden seiner gerüstartigen Eisenbetonkonstruktionen bekannt (Apartmenthaus an der Rue Franklin, 1903). Das demonstrative Hervorkehren des Betonskeletts in seinen weiteren Bauwerken machten ihn zu einem entschiedenen Vertreter und Entwickler der neuen, durch die Betonbauweise möglich gewordenen Bauformen (Théatre des Champs-Elysées, 1913). Seine Bauwerke verwirklichten in ihren Ausführungen eine ungewöhnliche Verbindung von Stilelementen des Jugendstils und des Neoklassizismus mit gestalterisch offen gelegten Konstruktionsgerippen – aufsehenerregende Ergebnisse seiner kühnen Experimente mit Eisenbeton. Seine ausgeführten Bauten weisen eine extreme Vielseitigkeit aus – über Einfamilien- und Apartmenthäuser, Ateliers und Werkstätten, Produktions- und Lagerhallen, Theater und Kirchen bis hin zur Planung ganzer Stadtteile. Er war der französische Wegbereiter der Moderne und Impulsgeber des Neuen Bauens. Sein Einfluss auf Le Corbusier, der in den 10er Jahren in seinem Büro arbeitete, ist unverkennbar. Der Preis der Internationalen Architektenvereinigung für "architekturbezogene Technologien" heißt ihm zu Ehren Auguste-Perret-Preis. Er war der erste, der moderne Kirchen mit ungewöhnlichen Tragsystemen und Fenstergittern aus Beton errichtete (Notre-Dame du Raincy, 1923, Montmagny, 1926). Geschwungene, stützenlose Treppen (Musée des Traveux Publics, 1937), stilbildende Hochhäuser in Amiens und Le Havre (1947) und der Wiederaufbau des zerstörten Stadtkerns von Le Havre mit der Kirche Saint-Joseph (1954) gehören zu seinem meisterlichen Spätwerk.
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