Two Lovers

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Inhalt: Vielleicht ist dieses Liebesdreieck eine Nummer, oder besser: eine Ecke zu groß für diesen Mann, der vom Leben und von der Liebe bislang so enttäuscht wurde. Gerade hat sich Leonard (Joaquin Phoenix) von einer Brücke bei Brooklyn ins eiskalte Wasser gestürzt, als ein plötzliches Zucken und sein darauffolgendes Auftreiben doch davon zeugen, dass noch ein Funken Überlebenswillen in ihm steckt. Es ist nicht der erste Selbstmordversuch von Leonard, der wieder bei seinen besorgten Eltern (Isabella Rossellini/Moni Moshonov) einzieht, und sich von diesen mit der Tochter eines Geschäftspartners des Vaters verkuppeln lässt: der liebenswerten, aber etwas braven Sandra (Vinessa Shaw). Leonard lässt sich auf eine Annäherung ein. Doch dann begegnet ihm eine Frau, für die er alles stehen und liegen lassen würde: Michelle (Gwyneth Paltrow) ist sprunghaft, flirrend, wunderschön – und kürzlich in das gegenüberliegende Apartment gezogen. Finanziert wird es von ihrem verheirateten Liebhaber. Den schwer verliebten Leonard sieht Michelle zunächst als besten Freund an – und der muss eine Entscheidung treffen: Der sichere Spatz in der Hand oder die flatterhafte Taube auf dem Dach? „Two Lovers“ ist die dritte Zusammenarbeit von Regisseur James Gray und Schauspielstar Joaquin Phoenix. Bereits in den Antihelden-Porträts „Helden der Nacht“ und „The Yards – Im Hinterhof der Macht“ kämpften junge New Yorker zwischen Hoffnung und Desillusion um ihren Platz in der Welt. Die Liebestragödie „Two Lovers“ begibt sich in romantischere, aber nicht weniger schwermütige, melancholische Gefilde einer eigentlich unmöglichen Entscheidung, bei der es um die schwer zu überwindenden Gegenpole von Geborgenheit und Leidenschaft, von Nähe und Distanz geht. Dies spiegelt sich auch in der zurückhaltend inszenierten Raumgestaltung, die in ein New York abseits der Touristen-Pfade entführt. „Phoenix und Paltrow spielen so beherzt und verleihen den Schwächen und Beschädigungen ihrer Charaktere so viel Glaubwürdigkeit, dass Grays Film am Schicksal einer schnöden 'romantic comedy' mit großen Stars vorbeischrammt und bis zum optimistischen Ende sehenswert bleibt. Die wahre Entdeckung aber ist Vinessa Shaw als zunächst verpönte Heiratskandidatin Sandra: Die US-Newcomerin ('Badland') spielt ihren Part als toughes Mauerblümchen, das genau weiß, was es will, mit so viel Verve, dass man dem alles andere als hässlichen Entlein am Ende des Films von ganzem Herzen Glück wünscht.“ (Andreas Borcholte auf: spiegel.de) „Dabei inszeniert der New Yorker Filmemacher mit präzisem Blick das Werben, die Balz umeinander in entsprechenden Räumlichkeiten. Diese dienen bei Gray niemals nur als Kulisse für die Handlung, sondern sie prägen sich förmlich in jene ein, bedingen sie und treiben sie voran. […] Der wesentliche Begegnungsraum von Michelle und Leonard befindet sich im Außen, jenseits von einengenden Wänden, Mauern und Türen. Der urbane, öffentliche Raum New Yorks ist ihr Ort der Nähe. Gray generiert damit eine ganz eigene Topographie der Stadt. Er inszeniert das abgelegene, das andere New York.“ (Silke Roesler, auf: critic.de)