The Remains - Nach der Odyssee

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Inhalt: Auf ihrer Fahrt über das Mittelmeer sind in den letzten Jahren Tausende Menschen ums Leben gekommen oder werden vermisst. Was geschieht mit ihren Körpern? Wer kümmert sich um die Hinterbliebenen der Toten? Und wer hilft bei der Suche nach den Vermissten? Regisseurin Nathalie Borgers ("Fang den Haider") begibt sich auf die Suche nach dem, was nach der Flucht bleibt. "Die Vielschichtigkeit des Problems wird an prägnanten Beispielen greifbar gemacht: Fischer und Seenotretter kommen zu Wort, auf Mittelmeer-Inseln bemühen sich Gestrandete darum, unbekannte Opfer zu identifizieren, Überlebende tragen die Last der Verunglückten mit sich. Der Film lässt seinen Protagonisten viel Zeit, um von ihren Schmerzen zu erzählen, wobei sich immer wieder das Fehlen einer Sprache erweist, um Gefühle der Trauer und Traumatisierung formulieren zu können." (Lexikon des internationalen Films) "Der Film zwingt zum Hinsehen. Er ist todtraurig und macht am Ende eben doch Mut. Alles, was geschieht, geht auch uns an." (ARTE - Metropolis) "... auch hier ist die Situation vielschichtig. Denn obwohl die Männer vor der Kamera zittern und sichtlich mit den Tränen ringen, wird doch deutlich, wie wenig sie mit ihren eigenen Gefühlen umgehen können. Dass dies nicht nur an der Traumatisierung liegt, wird in vielen kleinen Momenten wie dem Handkuss durch den Sohn deutlich. Die Selbstverständlichkeit patriarchaler Logik funktioniert nicht mehr; es gibt keine Vorstellung davon, dass es notwendig ist, mit anderen über die eigenen Erfahrungen zu sprechen, schon gar nicht mit einem Psychoanalytiker. An keiner Stelle taucht die Frage nach der eigenen Verantwortung auf, eine Gruppe kleiner Kinder und eine hochschwangere Frau der riskanten Überfahrt durch Schlepper ausgesetzt zu haben. Den Männern erscheint ihr eigenes Leben wie eingefroren in einem endlosen Wartezustand, weil sie ihre Angehörigen nicht beerdigen können und stattdessen ihre unverarbeitete Trauer in sich begraben. Die Sichtbarmachung der vielfältigen Folgen von Flucht und klandestiner Migration über das Meer gelingt Borgers vor allem durch die enorme Länge der Einstellungen, in denen sich manchmal erst nach Minuten ihre Bedeutung erhellt. Vor allem durch die forensische Beobachtung von Materialien und Überresten entstehen eindringliche Bilder, die das Ausmaß der humanitären Katastrophe in ihrer stummen Tragik sichtbar machen." (Silvia Bahl, auf: filmdienst.de)