Heavenly Voices

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Inhalt: Die Kastraten - Sänger, deren Stimme mühelos die Tonhöhen des Sopran erreichte: Sie waren Stars des Barock. Der erste Kastrat war im 16. Jahrhundert ein junger Mann, der seine hohe Stimmlage aufgrund eines Unfalls behalten hatte. Ein Glücksfall für den Vatikan - denn hier waren Frauen auf der Bühne unerwünscht. Sehr wohl gelitten dagegen waren engelsgleiche hohen Stimmen, die den Himmel auf die Erde zu bringen schienen. Aus diesem Widerspruch entwickelte sich ein bedeutender Zweig der barocken Musikpraxis, das auf Lügen und Geheimnissen basierte. Kastration war verboten. Doch mit dem phänomenalen Bühnenerfolg des ersten Kastraten begann eine Zeit, in der ungewöhnlich viele junge Männer medizinische "Unfälle" erlitten. Besonders in Italien wurden unzählige Chorknaben der gefährlichen Operation unterzogen. Die großen Opern waren die Entertainmentindustrie des Barock. Rund um die Kastraten entwickelte sich in ein ganzes Genre. In seiner Hochphase zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert schufen namhafte Komponisten wie Monteverdi, Cavalli, Händel und Gluck Werke speziell für Kastratensänger. Kastraten behalten einen kleinen Kehlkopf - der im Körper eines ausgewachsenen Mannes jedoch einen besonders kräftigen Resonanzraum hat. Heute lebt das Erbe der Kastraten im Gesang von Counter-Tenören weiter, die durch besondere Gesangstechnik auch nach dem Stimmbruch große Tonhöhen erreichen. Durch den Film führen Max Emanuel Cencic und Philippe Jaroussky, zwei der bedeutendsten Countertenöre der Gegenwart. Auch Jochen Kowalski, Andreas Scholl, David Daniels, Daniel Behle und Valer Barna-Sabadus kommen zu Wort. Sie alle erinnern an die Kastratenstars des Barock wie Farinelli, Senesino, Caffarelli and Carestini, die auf der Bühne hohes Ansehen genossen. Doch die himmlischen Musik des Barock hatte einen hohen Preis: viele der entmannten Knaben starben oder landeten im gesellschaftlichen Abseits.