Glücklich wie Lazzaro

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Inhalt: Alice Rohrwachers wundervolle Parabel spielt an der Grenze von Magie und Realismus - ein modernes Märchen inmitten sonnenverwöhnter italienischer Tabakfelder: Der Landjunge Lazzaro (Adriano Tardiolo), geboren und aufgewachsen im abgelegenen Dorf Inviolata, ist das Gute in Person. Immer ist er für alle da, schuftet den ganzen Tag, beklagt sich nie, und wirkt in all den ärmlichen Verhältnissen nicht einmal unglücklich. Die Leute um ihn herum nutzen Lazzaro aus. Die Bezeichnung „einfach gesinnt" liegt ihnen schnell auf den Lippen. So auch dem verwöhnten jungen Adligen Tancredi, den Lazzaro kennenlernt, als er eines Tages zum Haus der herrschsüchtigen Großpächterin Marchesa Alfonsina de Luna geführt wird - Tancredis Mutter. Lazzaro soll seinem neuen Freund bei der Vortäuschung seiner eigenen Entführung helfen, damit sein Verschwinden die mütterliche Aufmerksamkeit auf sich zieht. Doch Lazzaro erleidet einen Sturz, der das Raum-Zeit-Gefüge durcheinander bringt... In einem großartigen erzählerischen Bogen siedelt sich die zweite Hälfte des Films in einer italienischen Großstadt an und stellt der ländlichen Armut das neue, urbane Elend gegenüber. In einer verdichteten Parabel entspinnt sich der Wandel vom Feudalsystem zur Verelendung der Städte, ohne den märchenhaften, traurig-schönen Anstrich zu verlieren. Bei den Filmfestspielen von Cannes entfachte Alice Rohrwachers dritter Spielfilm nicht nur bei der Kritik Begeisterungsstürme. Ihre zwischen Nüchternheit und märchenhafter Poesie wechselnde Geschichte gewann im internationalen Wettbewerb auch den Preis für das beste Drehbuch. „LAZZARO FELICE ist, anders gesagt, einer der allerbesten Filme des Jahres.“ (artechock.de) „Nach 'Corpo Celeste' und 'Land der Wunder' hat Alice Rohrwacher ein kleines Wunder von einem Film gedreht. Mit einer ganz für sich stehenden Verbindung aus Sozialdrama, magischem Realismus und Märchen, Arbeiterfilm und Heiligengeschichte erzählt die italienische Filmemacherin über die Möglichkeit des Guten in einem zeitlosen, aber gleichzeitig lebensnahen Italien. Der Rahmen spannt sich dabei von der Agrargesellschaft bis in die urbane Gegenwart. (...) Ähnlich dem Titelheld ist auch 'Glücklich wie Lazzaro' wie nicht ganz von dieser Welt und hat doch mehr mit ihr zu tun als vieles, was sich Wirklichkeitsbeschreibung nennt. (...) 'Spirituelles' Zentrum ist jedoch das von dunklen Locken gerahmte Gesicht des Hauptdarstellers Adriano Tardiolo, das sich irgendwo zwischen Renaissancegemälde und Heiligenkitschbildchen bewegt. Sein Lazzaro ist aber nicht nur 'zu schön, um wahr zu sein''. Er steht auch für eine politische Utopie. Denn seine bedingungslose Hingabe durchbricht die Logik des Marktes, die auf Tausch basiert. Sie verlangt nichts.“ (Esther Buss, auf: filmdienst.de)