Saint Frances

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Inhalt: Mit 34 Jahren könnte das Leben von Bridget (Kelly O'Sullivan) etwas geordneter aussehen: Die Schreibschule hat sie nach zwei Semestern abgebrochen, ein fester Partner ist nicht in Sicht, ebenso wenig die zielführende Karriere als Schriftstellerin. Der Aushilfsjob als Kellnerin frustet, die ungewollte Schwangerschaft mit einem weit jüngeren Mann beunruhigt, die Option einer Abtreibung steht mehr als nur im Raum. Da bekommt Bridget von einem lesbischen Paar den Sommer-Job als Kindermädchen für deren sechsjährige Tochter Frances (Ramona Edith Williams) angeboten, damit sich die beiden Mütter um ihr Neugeborenes kümmern können. Bridget hat zwar keine Ahnung von Kinderbetreuung, dafür aber das Herz am richtigen Fleck und allerhand Ideen, wie sie das Vertrauen von Frances gewinnen und ihr und sich selbst neuen Mut einpflanzen kann... Hinreißend, erfrischend lebensecht und voller Warmherzigkeit glückte Regisseur Alex Thompson sein Debütfilm, für den seine Partnerin Kelly O'Sullivan das Drehbuch schrieb und die Hauptrolle spielte. Der Publikumspreis auf dem South by Southwest-Festival war einer der vielen Ehrungen und Preise, die die gefühlvolle Coming-of-Age-Geschichte über eine ziellose Vertreterin der Generation Y erringen konnte. Phänomenal auch das Spiel der Kinderdarstellerin Ramona Edith Williams als entzückend aufgeweckte „Saint Frances“ - abgeleitet vom Heiligen Franz von Assisi. „Nichts in 'Saint Frances' ist eine besonders große Sache. Ja, es gibt dramatische Element, aber alles wird auf eine sehr sachliche Art und Weise präsentiert. [...] Diese Unbeschwertheit sollte jedoch nicht als gefühllos oder oberflächlich missverstanden werden. Auch wenn sich 'Saint Frances' nicht allzu sehr mit den Dingen aufhält, bedeutet dies nicht, dass es nicht geschickt kleine Vignetten über einige viel umfassendere Themen einbaut, wie das Stillen, postnatale Depressionen, die psychischen Probleme eines Elternteils, der nicht die Hauptbezugsperson ist, die Auswirkungen, die ein neues Geschwisterkind auf ein Kind haben kann, und die Tatsache, dass einige Frauen (insbesondere diejenigen mit katholischen Schuldgefühlen) sich immer noch auf 'das Herausziehen' als Verhütungsmethode verlassen. (...) Es gibt Humor, es gibt Tränen, es gibt schlechte Entscheidungen mit gruseligen Gitarrenlehrern, aber am Ende sind es wirklich nur 70 Billionen Zellen, die, hätten sie die Wahl, einfach glücklich über ihre Geburt wären. Nur wenn wir Filme wie diesen sehen und Bücher von Frauen lesen, die eine solche Situation durchleben und sich fragen, was wir in einer solchen Situation tun würden, beginnen wir zu begreifen, dass wir mit unseren eigenen Unsicherheiten nicht so allein sind.“ (Liz Seabrook, in: Little White Lies, lwlies.com)