Mary Bauermeister - Eins und eins ist drei
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- Titel: Mary Bauermeister - Eins und eins ist drei / Montage: Brigitte Maria Schmidle; Regie: Carmen Belaschk; Drehbuch: Carmen Belaschk; Protagonist: Mary Bauermeister; Kamera: Raphael Hustedt; Musik: Simon Stockhausen
- Person(en): Schmidle, Brigitte Maria ; Belaschk, Carmen [Regisseur*in] ; Belaschk, Carmen [Drehbuchautor*in] ; Bauermeister, Mary ; Hustedt, Raphael ; Stockhausen, Simon [Komponist*in]
- Produktion: Deutschland 2021
- Sprache: Sprachfassung: Deutsch. Untertitel: Englisch
- Umfang: 1 Online-Ressource (102 min) : Bild: 16:9 HD
- Erschienen: Potsdam : filmwerte GmbH, 2024
- Schlagwörter: Kunst ; Biografie ; Dokus ; Film
- Link(s): eMedium IMDb Seite TMDb Seite Cover Image
- Zielgruppe: Ab 0 Jahren
Inhalt: In der Lintgasse 28 in Köln drückten sich einst die Künstler die Klinke in die Hand: Joseph Beuys, John Cage, Nam June Paik und viele mehr gingen bei Mary Bauermeister ein und aus und veranstalteten in ihrem Atelier Lesungen, Konzerte und Ausstellungen. Auch im hohen Alter denkt die außergewöhnliche Künstlerin nicht ans Aufhören. Von früh bis spät arbeitet sie in ihrem Atelier bei Köln - ein magischer Ort. Mary Bauermeister gilt als Mutter der Fluxus-Bewegung. Geboren am 7.9.1934 in Frankfurt am Main, war ihre Kindheit geprägt von Entbehrung, Krieg und Hunger. "Das lässt Dich natürlich alle Werte hinterfragen," sagt sie. "Wir waren eine Generation, die zutiefst skeptisch war, aber trotzdem erfüllt von einem Optimismus, dass wir es besser machen können." In einem Dachgeschoss der Kölner Lintgasse schreibt sie mit Persönlichkeiten wie Karlheinz Stockhausen und Nam June Paik zu Beginn der 1960er-Jahre Kunstgeschichte. Waren früher Musik, Malerei, Bildhauerei, Tanz und Theater fein säuberlich getrennt, überschreitet Bauermeister alle möglichen Grenzen. Gemeinsam mit Stockhausen und dessen Frau Doris experimentiert sie auch mit dem Leben: Mitten im tief katholisch geprägten Köln leben sie eine Ehe zu dritt. Viel von dem, was Mary Bauermeister originär als Kunst erschafft, wird zunächst nicht ernst genommen. "Wenn Frauen was Neues machen, ist das Weiberkram", beschreibt sie die Abwertung ihrer Arbeit, die viele Zeitgenossen nicht für Kunst hielten: "Steinbilder - das ist Natur. Und meine Stoffbilder - das ist Nadelarbeit." Glücklicherweise ist Bauermeister alt genug geworden, um die um 50 Jahre verzögerte Anerkennung noch zu erleben. Ab 1963 wurden ihre Arbeiten von einer New Yorker Galerie betreut, der es gelang, ihre Werke in mehr als 20 Museen zu platzieren. Bauermeister schätzt, dass sie mit etwa 400 Arbeiten in Nordamerika vertreten ist. "Ich habe hier einen Betrieb aufgebaut und versuche, jetzt in meinen letzten Lebensmonaten so viel wie möglich von diesen angefangenen Dingen fertig zu machen." Auch eine Fahrt in die USA ist wieder geplant, denn sie wird im 90. Lebensjahrzehnt wieder von einer New Yorker Galerie vertreten. "Wenn ich nicht mehr lebe, dann - Pech, verfallenes Ticket. Aber ich habe einfach den Anker ausgeschmissen, ich möchte da noch mit, ich möchte das noch schaffen." Am 2.3.2023 starb Mary Bauermeister im Alter von 88 Jahren, wie ihr Sohn Simon Stockhausen bestätigte. Und doch: Sie bleibt und darf sich weiterhin geliebt fühlen.
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