Tanzträume

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Inhalt: November 2008: Tanztheater-Premiere am Wuppertaler Schauspielhaus. Jugendliche tanzen KONTAKTHOF. Ein Stück, dass Pina Bausch 30 Jahre zuvor, 1978, mit ihrer Compagnie in Wuppertal schuf und zur Uraufführung brachte. Auch 2008 leitet Pina Bausch die Inszenierung mit den Jugendlichen, gemeinsam mit ihren langjährigen Ensemblemitgliedern Jo Ann Endicott und Bénédicte Billiet. Rund 8 Monate nach der Premiere, am 30. Juni 2009, stirbt Pina Bausch. TANZTRÄUME zeigt die letzten Filmaufnahmen und das letzte Interview mit der weltberühmten Tänzerin und Choreografin. "Wie Menschen miteinander umgehen - darum geht's glaub' ich," beschreibt Jo Ann Endicott die Essenz von KONTAKTHOF. Pina Bausch selbst drückt es so aus: „KONTAKTHOF ist ein Ort, an dem man sich trifft, um Kontakt zu suchen.“ TANZTRÄUME dokumentiert von den ersten Vorbereitungen bis zur gefeierten Premiere, wie die 14- bis 18jährigen Wuppertaler Jugendlichen sich das Stück zu eigen machen. Pina Bausch, 1940 in Solingen geboren, leitete die Ballettsparte der Wuppertaler Bühnen seit Beginn der Spielzeit 1973/1974. Auf ihren Wunsch wurde die Compagnie in "Tanztheater Wuppertal" umbenannt. Ihr radikaler Abschied vom klassischen Ballett brachte ihr beim Publikum der "Werktagsstadt" Wuppertal (Bausch) viel Protest ein, während ihre Arbeit international bald gefeiert wurde. Die Wuppertaler söhnten sich schließlich mit den neuen Wegen an ihrem Theater aus; Bausch wiederum hielt der Stadt über 35 Jahre lange lang die Treue - bis zu ihrem Tod. Die Zusammenarbeit mit Laien gehörte zu den vielen Wagnissen, die Pina Bausch ganz bewusst einging: "Hingehen, wo ich nicht weiß, was rauskommt" war ein Markenzeichen ihrer Arbeit. Das Stück KONTAKTHOF stammt aus der Anfangszeit von Pina Bausch in Wuppertal. Sie leuchtet darin Formen menschlicher Annäherung aus: die Begegnung der Geschlechter, die Suche nach Liebe und Zärtlichkeit, damit verbundene Ängste, Sehnsüchte und Zweifel. Entsprechend erleben die jungen Laien-Tänzer:innen beim Einstudieren des Stückes eine emotionale Abenteuer-Reise, geht es doch in KONTAKTHOF um grundlegende und widersprüchliche menschliche Empfindungen, die gerade junge Menschen vor große Herausforderungen stellen. Pina Bausch hat die jungen Tänzer immer wieder ermuntert, "sie selbst zu sein". Hinter ihren Bewegungen werden die Ängste, Gefühle, Wünsche und ihre "Tanzträume" erkennbar. Im Zuge der Arbeit werden die Jugendlichen erwachsener, selbstbewusster, selbständiger. Und vor allem: skeptischer gegenüber Vorurteilen.