Omar - Ein Justizskandal

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Inhalt: Am 23. Juni 1993 wird der Leichnam der reichen Witwe Ghislaine Marchal auf dem Grundstück ihrer Villa in Südfrankreich gefunden. Prompt fällt der Verdacht auf ihren jungen marokkanischen Gärtner Omar Raddad, als sich neben der Leiche ein mit Blut geschriebener, grammatikalisch falscher Hinweis auf ihn findet. Trotz fehlender forensischer oder DNA-Beweise wird Omar für schuldig befunden und zu 18 Jahren Haft in einem französischen Gefängnis verurteilt. Der von dem Fall schockierte und von Omars Unschuld überzeugte Journalist Pierre-Emmanuel Vaugrenard zieht nach Nizza, um Nachforschungen anzustellen und die Wahrheit aufzudecken... Das spannende, eindringliche Justizdrama schlägt sich eindeutig auf die Seite des titelgebenden Protagonisten. Mehrfach vermittelt er das Gefühl, dass die Behörden nicht wissen wollten, was wirklich vorgefallen war, während er die Gegenseite gar nicht erst zu Wort kommen lässt. Der Film ist eher nüchtern-investigativ, nahezu dokumentarisch inszeniert - unparteiisch ist er indes kaum. Regisseur Roschdy Zem formuliert seine zweite Regiearbeit als eindeutige Anklage gegenüber der französischen Justiz, die einen Menschen voreilig verurteilte. Als Schauspieler ist Roschdy Zem auch hierzulande bekannt, mehrere Dutzend Filme gehen auf das Konto des Franzosen. Dann und wann wechselt er die Seite und inszeniert selbst, der bekannteste seiner bisherigen Filme dürfte "Monsieur Chocolat" sein. Weniger präsent war bisher hingegen "Omar – Ein Justizskandal" , ein engagiertes, biografisches Drama, das in Frankreich die Zuschauer und Zuschauerinnen schockte und empörte.