Blind & Hässlich

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Inhalt: Zum ersten Mal im Leben von Ferdi, der sich als hässlich empfindet, gibt es mit dem Auftauchen der jungen Blinden Jona Grund zur Hoffnung. Was er nicht weiß: Jona tut nur so, als würde sie nichts sehen. Sie ist von zu Hause abgehauen, hat ihr Abitur geschmissen und braucht dringend eine Wohnung in Berlin. Nun wohnt Jona bei ihrer Cousine Cécile im Blindenwohnheim und spielt blind. Und wenn Ferdi das herausfindet, bringt er sich vermutlich um. Wie lange kann Jona diese Täuschung aufrechterhalten? Wie kann die Liebe, die ja angeblich blind macht, so überhaupt funktionieren? Regisseur Tom Lass schaut genauer hin, dreht mit blinden Schauspielern und alten Berliner Freunden und spielt selbst die Hauptrolle - eine Hommage an eine Lebensweise jenseits unserer festgefahrenen Weltbilder. "Ins Absurde gesteigerter Witz, verknappt, improvisiert. Eine pointierte Satire auf Alltagssituationen. [...] Die andere, entscheidende Komponente, die Tom Lass' Filme ausmacht: Das große Herz, das Lass in beide Hände nimmt und mit dem er losrennt. Zumindest wirken die Filme so, als würde Lass ohne großen Plan einfach drauflos rennen. Sie entstehen größtenteils durch Improvisation, mit einer Story-Idee anstatt eines ausformulierten Drehbuchs, mit einem kleinen Team, teilweise mit digitalen Fotoapparaten statt teuren Kameras. Ihre Produktionsbedingungen spiegeln die unsichere, aber maximal freie Lebenssituation der Protagonisten. Niemand im deutschen Kino erzählt derzeit so genau von den Ängsten und Wünschen der Unter-35-Jährigen wie Tom Lass. Natürlich bis auf Toms älteren und bislang noch bekannteren Bruder Jakob ("Love Steaks", "Tiger Girl"). Niemand macht gerade in Deutschland ein so energisches und energetisierendes, konventionsfreies Kino wie die Lass Brothers." (Oliver Kaever, auf: spiegel.de)