Marie Curie

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Inhalt: Für Marie und Pierre Curie geht ein Traum in Erfüllung. 1903 erhalten die beiden Forscher gemeinsam mit ihrem Professor Henri Becquerel den Physik-Nobelpreis für den Nachweis der spontanen Radioaktivität. Nie zuvor hatte eine Frau einen Nobelpreis erhalten – und so wird Marie Curie zu einer Ikone ihrer Zeit. Doch die Freude über die Anerkennung ihrer Leistungen währt nicht lange, denn Pierre Curie kommt wenige Jahre später bei einem Unfall ums Leben. Nun ist Marie allein mit ihren zwei Kindern. Sie stürzt sich wie besessen in die Arbeit. "Pierre hätte es so gewollt!", da ist sie sich sicher. Und so übernimmt sie nur wenige Wochen nach seinem Tod seine Vorlesungen an der Sorbonne. Zwei Jahre später wird ihr der Lehrstuhl für Allgemeine Physik offiziell übergeben. Marie Curie ist somit die erste Professorin an der Sorbonne. Trotz ihrer Brillanz fällt es ihr immer wieder schwer, sich in der von Männern dominierten Wissenschaft zu behaupten. Dennoch forscht die Visionärin beharrlich weiter, lebt den mühevollen Alltag einer alleinerziehenden Mutter und kämpft für die Gleichberechtigung. Auch die Liebe kehrt zurück in Maries Leben. Nach langer Trauer um Pierre verliebt sie sich in den verheirateten Wissenschaftler Paul Langevin und beginnt mit ihm eine leidenschaftliche Affäre. Als Pauls gekränkte Ehefrau Wind davon bekommt, hetzt sie die Pariser Presse auf das Liebespaar. Der Zeitpunkt dafür könnte ungünstiger kaum sein, denn gerade jetzt bewirbt sich Marie Curie um die Aufnahme in die Académie des sciences. Außerdem ist sie erneut für einen Nobelpreis vorgesehen. "Marie Curie" ist ein sehr persönliches Porträt des aufregenden Lebens der zweifachen Nobelpreisträgerin (1867-1934), bei dem sich Regisseurin Marie Noëlle auf die Zeit zwischen den beiden Auszeichnungen fokussiert. Die Auswertung von unzähligen Originaldokumenten aus der Zeit wie persönliche Briefe, Tagebücher, Zeitungsartikel und sogar Laborberichte, macht diesen intimen Einblick erst möglich. Einmal sagt Marie Curie im Film, dass man nur auf eine bessere Welt hoffen könne, wenn man selbst nicht unverändert bliebe. In diesem Sinne ist "Marie Curie" die leidenschaftliche Beschreibung eines „ganzheitlichen“ Lebens, ein Film, der seine Hauptfigur leidenschaftlich feiert, indem er sie handeln, empfinden, denken und in jedem Sinne tanzen lässt. "Wir wollten vom Kampf einer Frau um Anerkennung erzählen, einem Kampf, der sie zwang, viele Aspekte ihrer Weiblichkeit zu verleugnen, um ihrer Passion für die Wissenschaft nachgehen zu können", so Marie Noëlle. Es gehe aber auch um den verantwortungsvollen Umgang mit der Wissenschaft, Idealismus und einem von Vorurteilen geprägten Zeitgeist. FBW-Jury: „'Marie Curie' ist ein feinfühliges Porträt über eine frühe Feministin, anspruchsvoll und ehrlich. Großartige Kinounterhaltung, die die Jury mit dem Prädikat besonders wertvoll auszeichnet." "Ein Leuchten im Dunkeln – wie das Radium in ihrem barackenhaften Labor. Es war eine Schufterei, dieses Zerkleinern des Gesteins, bis die radioaktiven Substanzen isoliert waren. Der Film bleibt nah am Handwerk dieses Forschens und an dem Hell-Dunkel, in dem es stattfand, nüchterne Schauplätze in Grau- und Blautönen, und dennoch heiter, wie Werkstätten sind, in denen etwas Sinnvolles entsteht. Marie Curie war sich für nichts zu schade, außer für die Gier nach Profit. Ein Patent auf ihre Entdeckungen meldete sie nie an. Das war ungewöhnlich, schon damals. Die Freiheit des Geistes, verbunden mit einer würdevollen Bescheidenheit ist es, was Marie Noëlle gemeinsam mit der großartigen Schauspielerin Karolina Gruszka als Marie Curie dort sucht, wo es auch zu finden war: In den Quellen, den Briefen, den Tagebüchern. Schlicht: In den Fakten. Da musste nichts erfunden werden, da gibt es Erzählung genug. Ein schöner, dichter Film, für den es höchste Zeit ist." (Berliner Zeitung)