Giraffe

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Inhalt: Die Gegenwart macht sich auf in Richtung Zukunft, Veränderung liegt in der Luft: Auf der dänischen Insel Lolland soll ein Tunnel gebaut werden, um Dänemark und Deutschland zu verbinden. Die Ethnologin Dara dokumentiert die zum Abriss bestimmten Häuser. Der junge Pole Lucek und seine Kollegen bereiten die kommende Baustelle vor. Käthe arbeitet auf der Fähre, bringt stetig Menschen mit ihren Geschichten und Waren hin und her. Birte und Leif verlassen ihr über Generation vererbtes Haus. Agnes‘ Leben spiegelt sich in ihren Tagebucheinträgen, ihren Sammlerstücken und den Wänden ihres Hauses, das bald abgerissen wird. Ein dänischer Sommer: lange Tage werden zu blauen Nächten. Menschen begegnen sich, dann trennen sich ihre Wege wieder. In ihrem dokumentarisch geprägten Spielfilm erzählt die Regisseurin Anna Sofie Hartmann von Arbeits- und Liebesbedingungen im Zeichen der vollständigen Ökonomisierung des Lebens: "Anna Sofie Hartmann (...) dokumentiert einfach, mit welcher Selbstverständlichkeit die Gesetze des Marktes das gesamte Leben beherrschen. So weitet eine nüchtern erzählte, im Kern aber melodramatische Liebesgeschichte den Blick auf den Abschied von den Häusern und Höfen, die auf Lolland dem Tunnel weichen müssen. Eine elegische Betrachtung über das Verschwinden von Menschen und Geschichten wird zu einer Reflexion über eine Welt, die alleine um Kosten-Nutzen-Rechnungen kreist.“ (Sascha Westphal, in: epd FILM) "Veränderung ist hier kein plötzlicher Umbruch, sondern ein Jahrzehnte andauernder Zustand. Das staatenübergreifende Infrastrukturprojekt hat Lolland in ein eigentümliches Zwischenreich verwandelt: Die gewohnte Welt der Insel ist äußerlich so, wie sie immer war, und ist doch bereits unwiederbringlich verloren. Die Zeit selbst ist still gestellt und wie ein Forschungspräparat der menschlichen Betrachtung preisgegeben. (… ) So erzählt "Giraffe" im Grunde von einem permanenten Ausbruchsversuch, der nie vom Fleck kommt. Das tut er auf eine unaufgeregte Art, in präzise durchgestalteten Einstellungen, die den Orten, Menschen und Dingen stets Raum zum Atmen geben. (Patrick Schwarz, in: DER SPIEGEL)