Code: unbekannt

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Inhalt: Die Schauspielerin Anne ist mit dem Kriegsreporter Georges liiert, der nur selten zu Hause in Frankreich ist und sich an das Leben im Frieden nicht mehr so recht gewöhnen kann. Georges’ jüngerer Bruder Jean flieht aus Perspektivlosigkeit vom Hof des Vaters in die Großstadt. Kaum in Paris angekommen, gerät er mit dem Schwarzen Amadou aneinander. Amadou versucht, die Ehre der rumänischen Bettlerin Maria zu verteidigen, erreicht durch seinen Einsatz jedoch nur, dass die Polizei auf die illegal Eingewanderte aufmerksam wird… Regisseur Michael Haneke, für seine filmischen Gewaltstudien international gerühmt, verwebt in faszinierender Weise mehrere Geschichten miteinander, die alle ihren Ausgangspunkt in Paris haben. Daraus entsteht ein Kaleidoskop verschiedener Einzelschicksale mit einer großen Liebe zu den Figuren. Haneke ist ungewohnt poetisch, aber nicht minder radikal. "Haneke klagt nicht und formuliert erst recht keinen Appell; er tut wenig mehr als in einer Weise teilhaben zu lassen, die im günstigen Fall für einen kleinen Ausschnitt der Wirklichkeit die Augen öffnet. Diese standhafte Verweigerung, filmische 'Geschichten'“ zu erzählen und den Kunstcharakter des inszenierten Scheins vergessen zu machen, den Haneke in den Film-im-Film-Szenen um den 'Sammler' ironisch konterkariert, lassen an 'Code: unbekannt' am ehesten ein neuerliches Lob des Fragmentarischen hervorheben, das gegen die beständige Sinnstiftungstendenz des menschlichen Geistes immer wieder aufs Neue einen Einspruch formuliert. Insofern liegt gerade in der Wiederholung, dass der 'Code: unbekannt' sei, eine der markantesten Sinnspitzen von Hanekes ebenso dichtem wie spannendem Film." (Josef Lederle, in: Filmdienst)