Souad

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Inhalt: Zagazig, eine kleine Stadt am Nildelta in Ägypten. Heute. Die 19-jährige Souad führt ein Doppelleben. Während sie in ihrer Familie und in der Gesellschaft konservativ und verschleiert bleibt, ist Souad besessen von ihrem Image in den sozialen Medien und geht mehrere heimliche virtuelle Beziehungen mit Männern ein. Sie lügt ständig über ihr Privatleben und entwirft Wunschbilder von einem anderen, gewünschten Leben. Ihre Ambitionen werden langsam durch das Eindringen in ihre wahre Realität zunichte gemacht. Eine Reihe von kleinen Zwischenfällen führt zu einem tragischen Ereignis, das Rabab, ihre 13-jährige kleine Schwester, dazu bringt, sich auf die Suche nach Antworten zu begeben. Wie viele Identitäten können wir leben – in den Augen einer Zufallsbekanntschaft im Linienbus, im geschützten Kreis bester Freund*innen, in Bildern auf Social Media? Souad steht am Anfang ihres Erwachsenenlebens. In ihrem Alltag kämpfen die Lust am Ausloten neuer Freiräume mit den Erwartungen von Gesellschaft, Familie und Glaubensgemeinschaft, die sie verinnerlicht hat. Einerseits inszeniert sie am Smartphone heimlich ihr weltgewandtes Alter Ego und sucht online romantische Verbindungen, anderseits ist sie fleißige Studentin, gehorsame Tochter und große Schwester. Als sich Souads Vorstellungen von einem selbstbestimmten Leben zerschlagen, löst sich das geschäftige Rauschen ihrer widersprüchlichen Realitäten auf. Es gibt den Blick frei auf die Begegnung zweier Menschen, die nichts verbindet als ihre Beziehung zu Souad. Womöglich wird Souad erst jetzt, in dieser Begegnung, greifbar. "Mit stilsicheren Tempiwechseln, im kunstvollen Kontrast von Verdichtung und Entschleunigung und mit großer Nähe zu ihren Figuren erzählt Ayten Amin von der Sehnsucht danach, einen anderen Menschen zu kennen und selbst erkannt zu werden." (Berlinale)