Georgien, die Wiege des Weins

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Inhalt: Georgien galt zu Sowjetzeiten als der Weinkeller der UdSSR. Auch nach dem Zusammenbruch des russisch dominierten Riesenreiches blieb Wein eines der wichtigsten georgischen Exportgüter. Bis zum Jahr 2006 gingen sagenhafte 90% der georgischen Weinproduktion nach Russland. Doch die postsowjetischen Beziehungen zwischen dem russischen Riesen und der kleinen Kaukasusrepublik sind schon lange voller Spannungen. Russland heizte den Konflikt zwischen den von Georgien abtrünnigen Gebieten Abchasien und Südossetien an. Der nach einer heißen Phase eingefrorene Krieg verschärfte die sozialen und wirtschaftlichen Probleme Georgiens und befeuerte einen drastischen Bevölkerungsschwund: Zwischen 1989 bis zum Jahre 2004 verlor Georgien fast eine Million Einwohner, was einer rasanten Schrumpfung um rund ein Fünftel entsprach. 2006 verhängte Russland ein Import-Embargo gegen georgischen Wein, um sich das Land politisch gefügig zu machen. Im Streben nach mehr Unabhängigkeit begaben sich georgische Klein-Winzer, freie Kooperativen und Weingüter auf die mühsame Suche nach Absatzmärkten jenseits von Russland. Der Film zeigt eine Weinregion im Wandel, zerrissen zwischen Jahrtausende währender Tradition, dem sowjetischen Erbe und den Anforderungen des modernen Marktes. Ein schmerzhafter Transformationsprozess. ***** Wer sich in Georgien begrüßt, fragt nicht: „Wie geht es dir?“, sondern „Wie geht es deinem Weinstock?“ Wein ist hier heilig. Experten gehen sogar davon aus, dass Georgien eines der Ursprungsländer für den Weinanbau ist. Seit Jahrtausenden werden die Reben hier unter idealen klimatischen und geologischen Bedingungen gezüchtet. Zu Sowjetzeiten belieferte das Land die gesamte UdSSR mit dem traditionell süßen Wein. Etwa 85 Prozent der Produktion wurde exportiert. Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems war die Russländische Föderation noch immer der größte Abnehmer; seit es jedoch heftige Konflikte zwischen beiden Ländern gibt und Moskau ein Embargo verhängt hat, haben Georgiens Winzer ein Absatzproblem. Um weltmarktfähig zu werden und neue Kunden zu gewinnen, suchen die georgischen Winzer nach Strategien, um ihre Ware international zu vermarkten. Einer von ihnen ist Dato Maïsouradzé. Zusammen mit anderen Winzern versucht er, den georgischen Wein als Qualitätsmarke zu etablieren. Kein leichtes Unterfangen, denn bisher folgte die Produktion eher dem Prinzip Masse statt Klasse. Hinzu kommt, dass nach den Jahren der kommunistischen Planwirtschaft jeder Wein-Bauer zunächst allein auf seiner Parzelle wirtschaftete. Kooperativen assoziieren diese Menschen immer noch mit Vormundschaft und staatlicher Kontrolle. Dennoch will Dato Maïsouradzé die Bauern für sich gewinnen und ihre Kräfte gewinnbringend bündeln. Und wer kann es wissen: Vielleicht liegt die Zukunft des georgischen Weines ja in China?