Lost River

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Inhalt: Der Schauspieler Ryan Gosling gab mit dem Drama „Lost River“ sein Debüt als Regisseur und zeichnet ein dunkles Bild von den Rändern der Gesellschaft. Die alleinerziehende Mutter Billy lebt mit ihren Kindern Bones und Franky in Lost River, einem trostlosen Ort, der zunehmend zur Geisterstadt wird, da die Immobilienkrise die Bewohner wegtreibt. Als Billy mit den Hypothekenzahlungen in Rückstand gerät, lässt sie sich auf eine Idee des Bankmanagers Dave ein. Der erzählt ihr von einer Möglichkeit, wie sie vorerst über die Runden kommen kann: Um ihr Haus nicht zu verlieren, soll Billy in seinem Nachtclub arbeiten. Während sie immer tiefer in eine morbide, düstere Unterwelt abtaucht, stiehlt ihr Sohn Bones wertvollen Kupferdraht aus den Wänden verlassener Häuser. Schon bald hat es der brutale Bully, der sich als Herrscher über die Stadt sieht, auf ihn abgesehen, wodurch auch Bones' freundliches Nachbarsmädchen Rat in Gefahr gerät. Zu Beginn seiner Karriere hat Ryan Gosling - inzwischen berühmt durch Filme wie "La La Land", "Barbie" und "The Fall Guy" - immer wieder Typen gespielt, die durch die Raster der Gesellschaft fallen, nicht Schritt halten können oder sich den herrschenden Verhältnissen offen entgegenstellen. Seine Auftritte haben etwas Widerständiges und erinnern einen nachdrücklich an die Widersprüche und Ungerechtigkeiten unserer Zeit. Mit seinem Regiedebüt geht er diesen Weg nun konsequent weiter. "In gewisser Weise tritt Ryan Gosling mit seinem Regieerstling in die Fußstapfen von David Lynch. Wie dessen Filme folgt auch 'Lost River' einer Art von Märchen- und Albtraumlogik. Ganz reale Orte und Situationen können von einem Moment auf den anderen ins Phantastische kippen. Es ist fast so, als ob Gosling einen Schleier, der ansonsten über unserer Wahrnehmung liegt, wegreißen würde. Schon wird aus einer verfallenden Vorstadt von Detroit eine Hölle auf Erden, die an die visionären Gemälde von Hieronymus Bosch oder Pieter Bruegel dem Älteren erinnern. Und wie deren Werke beschwört 'Lost River' vor allem eine Atmosphäre des Bedrückenden und Bedrohlichen herauf." (Sascha Westphal, in WAZ)