Birds of Passage - Das grüne Gold der Wayuu

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Inhalt: Kolumbien 1968: Lange bevor der Name Pablo Escobar in aller Munde ist, legt eine Familie des matriarchalisch geprägten Wayuu-Stammes den Grundstein für jenen berühmt-berüchtigten Drogenhandel, der Kolumbien bis heute destabilisiert. Der junge Rapayet verkauft Marihuana an Amerikaner des Friedenskorps. Das Geschäft boomt, und bald steigt er zum reichsten Mann der abgelegenen Steppenregion auf. Doch der Reichtum ist mit einem hohen Preis verbunden. Ein brutaler Krieg um Macht und Geld bricht aus und setzt das Leben des Stammes, seine Kultur und Traditionen aufs Spiel. Ciro Guerra und Cristina Gallego erzählen in beeindruckenden, oft surrealen Bildern eine epische Geschichte, die Mythen der Wayuu mit den harten Realitäten des Drogenhandels verwebt. Anders als Serien wie "Narcos" verzichtet der Film auf die Verherrlichung der Druglords völlig. Erzählt nach einer wahren Begebenheit, beschreibt er, was das Drogengeschäft mit einem Stamm macht, der, wie es einmal heißt, bereits alle möglichen Landräuber überlebt und vertrieben hat, Piraten, Spanier und Engländer, doch am Kapitalismus der Amerikaner unterzugehen droht. Guerra, der mit "Der Schamane und die Schlange" für den "Oscar" nominiert war, glückt erneut ein ebenso kraftvolles wie poetisches Meisterwerk, das bildgewaltig den Kampf zwischen Kultur und Kapitalismus beschreibt. "Birds of Passage" eröffnete 2018 beim Cannes Filmfestival die "Quinzaine des Réalisateurs" und wurde von Kolumbien für den "Oscar" als "Bester fremdsprachiger Film" eingereicht. "Zugleich ethnologische Chronik und Arthouse-Thriller […] wie der indigene PATE." (The Hollywood Reporter) "Die nüchterne Dynamik, mit der Gallego und Guerra die immer weiter in blutigen Wahnsinn driftende Familiengeschichte erzählen, indem sie sie in prägnante Ellipsen und klare, dramatische, oft an Western erinnernde Bilder fassen – das ist ungeheuer spannend. Und die poetische, unaufdringliche Eleganz, mit der in dieser Erzählung Archaisches, Modernes und zeitlos Menschliches ineinanderfließt, ist ein­zigartig." (Patrick Seyboth, auf: epd-film.de)