24h Jerusalem

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Inhalt: In Jerusalem ist jeder Stein Geschichte und jede Geschichte führt zurück durch die Jahrhunderte. Die Heilige Stadt ist die Wiege der drei großen monotheistischen Religionen und das spirituelle Zentrum für jährlich Hunderttausende Pilger aus aller Welt. Doch von den Touristen wird oft übersehen: Jerusalem ist umkämpft, die politischen Frontlinien laufen mitten durch die Stadt. Für Israel ist sie die unteilbare Hauptstadt, für die Palästinenser eine besetzte Stadt — und für Europäer eine ferne, in ihrer Komplexität nur schwer zu erfassende Welt. 24h Jerusalem erzählt die Heilige Stadt durch die Augen der Menschen, die in ihr leben und die in ihre Widersprüche verstrickt sind: Juden, Muslime und Christen, Israelis, Palästinenser und Ausländer, Frauen und Männer, Immigranten und Alteingesessene, Gläubige und Atheisten, Nachteulen und Frühaufsteher. 70 Filmteams begleiteten rund 90 Protagonisten mit den unterschiedlichsten Lebensgeschichten bei der Arbeit und in der Freizeit, in enge Wohnungen und großzügige Villen, in Tempeln, Moscheen und Kirchen, in israelischen Siedlungen und palästinensischen Flüchtlingscamps. 5 Uhr, 9 Uhr. Es regnet. Für Juden und Moslems kommt die Zeit der Gebete. Gleich werden die Tore der Grabeskirche wieder geöffnet. Weil sich Christen jahrhundertelang gestritten haben, wer Herr über die Kirche ist, verwahrt eine muslimische Familie die Schlüssel. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Grabeskirche tatsächlich auf dem Felsen von Golgatha steht. Golgatha heißt Schädelstätte und war der Ort, an dem Kreuzigungen stattfanden. Ob sich auch das Grab Jesu hier befand, lässt sich nicht belegen. Gläubige Muslime beten fünf Mal am Tag. Jetzt ist die Stunde des Morgengebetes. Auch für die Schüler einer Jeschiwa, wie jüdische religiöse Hochschulen genannt werden. Hier widmen sich meist männliche Schüler dem Studium der Tora und des Talmud. Der 42jährige Ofer Yagan ist verheiratet und Vater von sieben Kindern. Seine Schicht bei der Jerusalemer Müllabfuhr beginnt um 6 Uhr. Bevor er zur Arbeit aufbricht, räumt er im Wohnzimmer der Familie auf, was seine Kinder am Abend zuvor hinterlassen haben,denn er mag keine Unordnung. Er bereitet für jedes Kind auch eine Tüte mit Obst vor.