Theodor Chindler - Die Geschichte einer deutschen Familie

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Inhalt: Der Horror des Ersten Weltkriegs (1914-1918) erschütterte ganz Europa und jeden einzelnen Menschen auf seine ganz eigene Weise. So wird auch die einigermaßen stabile Ordnung der Familie von Theodor Chindler, Geschichtsprofessor und Zentrumsabgeordneter, mit dem Kriegsausbruch zerstört. Theodor lebt mit seiner Frau Elisabeth und den Kindern Ernst, Karl, Margarete und Leopold im hessischen Neustadt. Für jedes Familienmitglied bedeuten die folgenden Jahre gravierende Veränderungen der persönlichen Existenz, der geistigen und politischen Haltungen, des Denkens und Fühlens. Auch in der Familie Chindler zeichnen sich die Fronten ab, die damals durch das deutsche Volk gingen. Dem späteren „Lindenstraße“-Produzent Hans W. Geißendörfer gelang in acht einstündigen Folgen eine beeindruckend werkgetreue Verfilmung des komplexen Werks des Journalisten und Dramatikers Bernard von Brentano, das oft mit Thomas Manns Roman „Buddenbrooks“ verglichen wird. Für damalige Verhältnisse galt die Produktion als sehr teuer und aufwändig: Allein 4000 Komparsen ließ Geißendörfer aufmarschieren, um diese ganz und gar nicht leichte Kost dem deutschen Fernsehpublikum in einer beeindruckenden Inszenierung näherzubringen. Dass dies so vortrefflich gelang, ist auch der Besetzung mit renommierten Charakterdarstellern zu verdanken, die den Mitgliedern dieser Familie so viele Nuancen verliehen – allen voran Hans Christian Blech und Katharina Thalbach. "Der Reiz des Romans, so Geißendörfer, liegt für ihn in der Plastizität der Figuren, in der Familiensituation. Es sei eine Geschichte, die deutlich mache, dass die Ideale des Einzelnen innerhalb der Machtstrukturen zerrieben werden. Er habe mit seinem Film versucht, eine Teil deutscher Geschichte an Hand eines Familienschicksals zu illustrieren." (www.gff.film) "Fixpunkt des bis in die Nebenrollen exzellent besetzten Teams aber ist die Maggie der Katherina Thalbach. Wie sie geradezu sichtbar ihr soziales Gewissen entdeckt und dann mit Kopf und Herz die bornierte Männerwelt der Genossen auf Trab und zum Nachdenken bringt, ist eine Sternstunde deutscher TV-Unterhaltung." (in: Der Spiegel, 1979) Der Krieg und die einhergehenden schrecklichen Verluste haben Margarete die Augen für das menschliche Leid geöffnet. Ihre offen pro-sozialdemokratische Antikriegs-Haltung mündet immer häufiger in offenen Protest. Nach ihrer Gefängnishaft kehrt Maggie nicht mehr nach Hause zurück, sondern findet eine Bleibe bei politisch Gleichgesinnten, nämlich der ebenfalls sozialistischen Idealen nachhängenden Arbeiterfamilie Ritter in Berlin. Über die Ritters findet Margarete eine Stelle in einer Kleiderfabrik, in der auch der Bruder des von Maggie umschwärmten „Roten Richard“ arbeitet.