Les verdines d'Antoine
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- Titel: Les verdines d'Antoine / Regie: Collectif Camera-etc; Musik: François Petit; Montage: Mathieu Labaye, Delphine Hermans, David Nelissen, Louise-Marie Colon; Produktion: Delphine Hermans
- Person(en): Collectif Camera-etc [Regisseur*in] ; Petit, François [Komponist*in] ; Labaye, Mathieu ; Hermans, Delphine ; Nelissen, David ; Colon, Louise-Marie ; Hermans, Delphine [Produzent*in]
- Produktion: Belgien 2014
- Sprache: Sprachfassung: Französisch. Untertitel: Englisch
- Umfang: 1 Online-Ressource (18 min) : Bild: 16:9 HD
- Erschienen: Potsdam : filmwerte GmbH, 2024
- Schlagwörter: Land & Leute ; Kurzfilm ; Reisen ; Gesellschaft ; Dokus ; Film
- Link(s): eMedium Cover Image
- Zielgruppe: Ab 10 Jahren
Inhalt: Nicht erst seit der Pandemie sind Caravans heute en vogue wie nie, und sie stecken voller Komfort. Als Antoine Wiertz in einem Zuhause auf Rädern geboren wurde, ahnten seine Eltern nicht, dass ihre nomadische Lebensweise einmal ein modischer Trend werden würde. Ihr Caravan war aus Holz, Marke Eigenbau, und ihr rollenden Haus beherbergte eine Großfamilie: Antoine war der erste Sohn, und vor ihm hatte seine Mutter schon zehn Schwestern auf die Welt gebracht. "Alles in meinem Leben ist nur geliehen. Ich besitze nichts," sagt Antoine, der sich mit dem Bau fahrbarer Holz-Trailer heute ein Zubrot verdient. Sein Lebensmittelpunkt befindet sich im ländlichen Belgien. Er erzählt sein Leben auf französisch, aber seine Muttersprache ist Romani. Und während seine Eltern von der Hand in den Mund lebten, besitzen Antoine und seine ebenfalls aus einer Roma-Familie stammende Ehefrau durchaus ein Haus aus Stein. Denn als sie ihre Familie gründeten, ließ sich mit den traditionellen Tätigkeiten des Fahrenden Volkes wie Scherenschleifen, Strohflechten oder Musik-Engagements auf Volksfesten immer weniger Geld verdienen. Zudem wurde der staatliche Druck, sich niederzulassen, immer stärker. Anders als Antoine besuchten seine Kinder regelmäßig die Schule und sind von klein auf in die Welt der Sesshaften integriert. Antoine genießt, dass er als Rentner ohne schulpflichtige Kinder jederzeit heute mit seinem Wohnmobil auf und davon fahren kann. Seine tatsächlich fast völlig mittellosen Eltern haben so ein Alter nicht annähernd erreicht. Antoine gerade mal 14 Jahre alt, als sein Vater mit 47 Jahren zu Grabe getragen wurde. Das liebevolle Porträt lässt Realbilder aus Antoines Leben mit animierten Zeichnungen verschmelzen. Ihre feine Flüchtigkeit spiegelt die nomadische Lebensweise, aber auch das langsame Verschwinden des Fahrenden Volkes. Dass die auf Besitz fixierte Mehrheitsgesellschaft heute Phänomene wie Digital-Nomaden, Share Economy und trendigen Minimalismus hervorgebracht hat, erscheint als Ironie der Geschichte.
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