Kochen ist Chefsache

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Inhalt: Was wir hier machen, ist: „Steak mit Fritten“, „Bratwurst mit Fritten“ und „Hähnchen mit Fritten“. Mit diesen drei fettigen Optionen wird Bewerber Jacky in einer Fernfahrerkneipe wortwörtlich „abgespeist“. Der hochtalentierte Amateur-Koch mit den kulinarischen Ambitionen ist frustriert. Viel zu lange schon dauert die Jobsuche im teuren Paris, während die Ehefrau hochschwanger und erwartungsvoll zu Hause sitzt. Bei Jacky geht es nicht aufwärts. Beim Meisterkoch Alexandre Lagarde dagegen geht es bergab: In seinem Drei-Sterne-Restaurant „Cargo Lagarde“ ist bald der Ofen aus: Alexandre fallen keine innovativen Gerichte mehr ein. Der Einheitsbrei der Haute Cuisine haut keinen mehr vom Hocker, erst Recht nicht die gefürchteten Gastro-Kritiker*innen. Alexandre, der weltweit Restaurants und eine eigene Kochshow besitzt, bangt um seine Sterne und damit um seine Existenz. Sollte ihm auch nur ein Stern abhanden kommen, wird ihm ein Finanzkonzern das Restaurant dicht machen. Zeit also für den Einsatz von Jacky, den Alexandre zufällig in seiner Anstellung als „Mädchen für alles“ in einem Altenheim entdeckt - und vom Fleck weg einstellt. Jacky bekommt sich mit dem Chef de Cuisine in Folge nicht nur dauernd in die Haare, während die beiden an den biochemischen Prozessen der Molekularküche tüfteln. Er muss die neue Anstellung auch noch vor seiner Frau vertuschen... Herausgekommen ist eine wahrlich köstliche Komödie über die Auswüchse der französischen Kochkunst und über die Menschen, die sie praktizieren, die sie kritisieren und die sie genießen. Hinreißend sind denn auch die Kabbeleien zwischen dem etablierten Starkoch, dargestellt vom stoischen Action-Star Jean Reno („Leon – Der Profi“), und Frankreichs Vorzeige-Komiker Michaël Youn als hibbeliger Newcomer geraten. Pixars „Ratatouille“ lässt grüßen. Et voilà, es ist angerichtet! „Regisseur und Koautor Daniel Cohen spielt virtuos mit dem Image Renos. Zudem hat er ihm mit dem ständig hochneurotisch hin und her wirbelnden Michaël Youn den idealen Partner an die Seite gestellt. Ständig fragt man sich, wann Renos Lagarde endlich die Fassung verliert und wie weit es Jacky mit seiner hysterischen Art noch treiben wird. Aber den letzten Schritt in den Wahnsinn wagt Cohen dann doch nicht. Statt einer galligen Farce im Stile von Claude Zidis „Brust oder Keule“ serviert er seinem Publikum eine liebevolle Charakterkomödie, in der selbst Molekularkreationen noch von der traditionellen französischen Gourmetküche vereinnahmt und transzendiert werden.“ (Sascha Westphal, auf: epd-film.de)