Eisenzeit
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- Titel: Eisenzeit / Produktion: Peter Planitzer, Herbert Kruschke; Kamera: Sebastian Richter; Montage: Karin Schöning; Regie: Thomas Heise; Drehbuch: Thomas Heise
- Person(en): Planitzer, Peter [Produzent*in] ; Kruschke, Herbert [Produzent*in] ; Richter, Sebastian ; Schöning, Karin ; Heise, Thomas [Regisseur*in] ; Heise, Thomas [Drehbuchautor*in]
- Produktion: Deutschland 1992
- Sprache: Sprachfassung: Deutsch
- Umfang: 1 Online-Ressource (90 min) : Bild: 16:9 HD
- Erschienen: Potsdam : filmwerte GmbH, 2024
- Schlagwörter: Gesellschaft ; Alltag ; Dokus ; Film
- Link(s): eMedium IMDb Seite TMDb Seite Cover Image
- Zielgruppe: FSK 12
Inhalt: Wäre es nach dem Regisseur Thomas Heise gegangen, wäre dieser Film über die Eisenhüttenstädter Mario, Tilo, Karsten und Frank schon 1981 entstanden. Es sollte ein Film über Jugendliche werden, die in der ersten sozialistischen Stadt der DDR aufgewachsen waren. Geboren in den 1960er Jahren, stammten Mario, Tilo, Karsten und Frank sämtlich aus DDR-staatstreuen Familien. Sie zur zweiten Generation der DDR, die der Lyriker Uwe Kolbe einmal die "Hineingeborenen" nannte. Doch weil die Jungs lange Haare trugen und das Leben auf ihre eigenen Weise entdecken wollte, passten sie nicht in das Bild, dass die DDR-Oberen von der Jugend ihres Landes hatte. Alle vier gerieten in schwerste Konflikte mit Staat, Gesellschaft - und mit ihren autoritären Eltern. Besonders mit ihren Vätern, die allesamt Gewalt für ein legitimes Erziehungsmittel hielten. Dass Thomas Heise (Jg 1955) diesen Film zu DDR-Zeiten nicht realisieren konnte, war ebenfalls ein Ausdruck des DDR-Generationenkonflikts. "Sie machen nicht diesen Film," beschied ein leitender Mitarbeiter des staatlichen DDR-Studios DEFA kurz und knapp. "Es ist aus Gründen der Staatsdisziplin." 10 Jahre später gab es die DDR nicht mehr und der Film konnte entstehen. Zwei der vier jungen Männer waren da jedoch bereits tot. Einmal mehr hatte sich das Diktum des ostdeutschen Schriftstellers Thomas Brasch bewahrheitet: "Vor den Vätern sterben die Söhne." Aus dem Nachruf von Georg Seeßlen auf Thomas Heise (1955-2024) "Ein Geheimnis seiner Arbeit liegt vielleicht daran, dass er es nie auf etwas abgesehen hat, nie etwas »herausholen« will, er hört einfach zu, er sieht einfach hin, und daraus entsteht eben jene Stimmung, in der sich auch das Dramatische oder Widersprüchliche ereignet, ohne dass man es erwartet haben muss. Das ist es, was einen Dokumentarfilm von journalistischer Filmarbeit unterscheidet, dass er am Leben, nicht am Thema hängt. Die Zusammenhänge ergeben sich dann von ganz allein, weil das Leben selbst nur in Zusammenhängen geschieht."
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