Bis dann, mein Sohn

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Inhalt: Es ist ein ganz normaler Sommertag, an dem sich das Leben zweier Familien im Norden Chinas für immer verändert... Als ein kleiner Junge im Rückhaltebecken eines Staudamms ertrinkt, bleibt sein Freund zitternd zurück. Doch der Vorfall wird ihn noch lange verfolgen. Jahre später haben die Eltern des toten Kindes, Liu Yaojun und Wang Liyun, mittlerweile einen Adoptivsohn, mit dem sie ein neues Leben in einer fremden Stadt führen. Die Eltern des noch lebenden Kindes, Li Haiyan und Shen Yingming, plagen nach wie vor Schuldgefühle, was ein Wiedersehen besonders schwer macht. Doch als bei Li Haiyan ein tödlicher Hirntumor diagnostiziert wird, beschließen Liu Yaojun und Wang Liyun, noch einmal an den Ort zurückzukehren, an dem sich die Tragödie ereignete. Gefühle, die jahrzehntelang unterdrückt wurden, drohen wieder aufzukochen. "Bis dann, mein Sohn" erzählt in Rückblenden vom Leben der befreundeten chinesischen Familien ab den 1980er-Jahren bis in die Gegenwart. Der Film ist der erste Teil von Wangs geplanter „Heimat-Trilogie“. "Der Schmerz der Trauer wird dabei nicht chronologisch, sondern in weit verstreuten Splittern vergegenwärtigt, die sich in der meisterhaften Montage zu einer berührenden Erzählung von Zusammenhalt und Liebe fügen." (filmdienst.de) "Zugegeben: Wer am Anfang nicht genau aufgepasst und zugleich an manchen Stellen kein Ohr für chinesische Namen hat, der kann in dieser komplexen und mit vielen Rückblenden und Zeitsprüngen gespickten Geschichte schnell mal den Überblick verlieren. Während dies bei anderen Filmen aber gerne mal zum Abschalten und damit zum Ausstieg aus der Story führt, gelingt es Wang Xiaoshuai, sein Publikum meisterlich durch alle Wendungen und Entwicklungen zu tragen und nebenbei noch Phasen und Epochen der jüngsten chinesischen Zeitgeschichte als Hintergrund einzuflechten: die Kulturrevolution, Chinas Ein-Kind-Politik, die Zeit der wirtschaftlichen Reformen und die modernen Ausformungen des Spagats zwischen Kommunismus und Kapitalismus. Dies gelingt ihm vor allem durch die wundervollen Bilder, die der Kameramann Kim Hyun-seok auf die Leinwand malt. Immer wieder scheint die Kamera förmlich zu schweben, taucht sie die Protagonisten selbst in Momenten der größten Verzweiflung und existenziellsten Not in warmes Licht, lässt diese Menschen leuchten, erhebt ihr Leben aus all der Mühsal des irdischen Lebens hinaus und macht sie zu (gleichwohl tragischen) Helden, denen man alles verzeiht und mit denen man bangt, trauert, lebt. (...) Eine große humanistische Fabel und ein Gesellschaftsporträt Chinas, kondensiert und komprimiert im tragischen Schicksal zweier Familien. Ein Meisterwerk, dem man jeden Filmpreis auf der Welt wünscht." (Joachim Kurz, auf: kino-zeit.de)