Von Richtern und anderen Sympathisanten

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Inhalt: September 1943: Das Sondergericht Oldenburg fällt das Urteil gegen einen Büroboten: Er hat zwei Stück Seife und eine Dose Schuhcreme an sich genommen. Als sogenannter "Volksschädling" wird er zum Tode verurteilt. Über 16.000 Todesurteile fällten die Sondergerichte und der Volksgerichtshof während der Nazi-Zeit. Die Richter und Staatsanwälte, die damals Unrecht sprachen, waren in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945 alle wieder in Amt und Würden. In einem Bundesland sorgte das sogenannte "Huckepackverfahren" für die Verfilzung von Vergangenheit und Gegenwart: Zusammen mit jedem neu eingestellten, unbelasteten Richter wurde ein schwer belasteter eingestellt. Standesbewußtsein und Chorpsgeist schützten die belasteten Kollegen: Anzeigen gegen Richter und Staatsanwälte wurden nicht beantwortet, Ermittlungen stillschweigend eingestellt. Peggy Parnass ist Jüdin und Journalistin. Sie entkam dem Holocaust nur, weil sie 1939 gemeinsam mit ihrem Bruder mit einem Kindertransport von Schweden aufgenommen wurde. Ihre Eltern wurden in Treblinka ermordert, ihre gesamte weitere Familie wurde bis auf einen Onkel ausgelöscht. Während ihrer 10-jährigen Arbeit als Gerichtsreporterin hat Peggy Parnass die Auswirkungen der Weiterbeschäftigung schwerst belasteter NS-Richter immer wieder erlebt und beschrieben. Ihrer radikal subjektiven Sicht, ihren Erlebnissen und ungeheuerlichen Begegnungen mit NS-Juristen von damals in den Gerichten von heute folgt dieser Film.