Rebell im Cola-Hinterland

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Penzel, Matthias

Inhalt: Am 16. Juli 2014 würde Jörg Fauser siebzig Jahre alt werden. Nicht erst seit seinem frühen und rätselhaften Unfalltod 1987 gehört Jörg Fauser, der mit seinem autobiografischen Roman "Rohstoff" eines der Schlüsselbücher der deutschen Literatur nach '68 schrieb, zu den schillerndsten deutschen Autoren. Doch Fauser war nicht nur ein außergewöhnlicher Autor, er hatte auch einen außergewöhnlichen Lebensweg. Vater Künstler, Mutter: Schauspielerin, beide Antifaschisten. Jörg Fauser brach Schule und Ersatzdienst ab, ging Anfang der sechziger Jahre nach London, beschäftigte sich intensiv mit der neuen angloamerikanischen Jugendkultur. Er wurde heroinabhängig, lebte im Istanbuler Junkieviertel Tophane, mischte 1968 in den Berliner Kommunen mit, dann im Frankfurter Häuserkampf. Literarisch orientierte sich Jörg Fauser zunächst am amerikanischen Beat und experimentierte mit Formen wie Cut-up; gleichzeitig machte er sich als Literaturkritiker einen Namen. Und immer war Fauser ein unbestechlicher Kritiker deutscher Zustände, der früh den Links- und Hippiemuff durchschaute, ohne jemals Moden zu folgen oder zum Mainstream zu wechseln. Grundlage dieser Biografie ist die Erschließung bislang nicht publizierter Originalquellen sowie Interviews mit Weggefährten. So ist die erste Biografie über Jörg Fauser auch eine politische und kulturelle Geschichte der BRD vor 1989.