Der blutige und sterbende Jesus

CD

Keiser, Reinhard

  • Titel: Der blutige und sterbende Jesus : Oratorium Passionale 1705 (revised Version, 1729) / Reinhard Keiser ; Mauch [und 7 andere] ; Cantus Thuringia, Capella Thuringia; Bernhard Klapprott
  • Person(en): Keiser, Reinhard [Komposition] ; Hunold, Christian Friedrich [Libretto] ; Mauch, Monika [Gesang] ; Klapprott, Bernhard [Dirigent*in]
  • Organisation(en): Cantus Thuringia [Gesang] ; Capella Thuringia [Instrumentalmusik]
  • Produktion: Recording: Schießhaus Weimar, June 12th, 14th-16th, 2018
  • Originalsprache: Deutsch
  • Umfang: 2 CDs (55:42 ; 73:12 min) + 1 Booklet (68 Seiten)
  • Erschienen: Georgsmarienhütte : cpo, 2019
  • EAN, ISMN/Preis: 0761203525928 : EUR 29.99
  • Bestellnummer: cpo 555 259-2
  • Anmerkungen: Enthält: Reihard Keiser (1674-1739) - Der blutige und sterbende Jesus (Oratorium Passionale 1705 (revised version, 1729)):
  • Signatur: MUSIK und TANZ > Klassik CDs
  • muc B 3-2 KEIS Klassik

Inhalt: Ein äußerst spannender Beitrag zur Passionszeit ist Reinhard Keisers „Der blutige und sterbende Jesus" – das erste deutsche Passionsoratorium überhaupt: Lange Jahre verschollen und jetzt in der überarbeiteten Version von 1729 auf CD zu hören. Erstaunlich sind der dramatische und musikalische Aufbau von Keisers Opus. Wie im sich nach 1700 verbreitenden italienischen Oratorientypus gibt es keinen Evangelisten oder anderen Erzähler, das Werk hat also rein dramatische Struktur. Aber auch wenn Keisers Librettist Christian Friedrich Hunold mit dem Künstlernamen Menantes in seiner Adaption der Leidensgeschichte Jesu nicht wörtlich eine der vier Evangelisten zitiert, so hört man doch der poetischen Umformung deutlich an, dass sie nach der Luther-Übersetzung (vor allem) des Matthäus-Evangeliums modelliert wurde. Erwartungsgemäß bauen er und Keiser auf die zeittypischen operndramatische Mittel und arbeiten einerseits mit Kontrasten zwischen kurzen, oft homophonen fünfstimmigen Chören der verschiedenen beteiligten Gruppen, andererseits mit mehrteiligen‚ inneren Monologen' der Hauptpersonen. Die hohe Anzahl sehr ausdrucksstarker Arien und Ariosi mit einem jeweils sehr eigenen Gepräge tragen zu einem dichten Gewebe bei, das weitab traditioneller Kantorei-Tradition den Anschluss an die moderne Musik seiner Zeit hält. Keisers vielfach gerühmte Instrumentationskunst zeigt sich hier durch neuartige effektvoll abwechslungsreiche Klangfarben-Kombinationen im Orchester. Seine Fähigkeit, mit nur einer Begleitstimme ein Klangszenario deutlich zu umreißen, ist legendär. (jpc)