Inhalt: Als Ruby Hughes 2015 "Clytemnestra" der walisischen Komponistin Rhian Samuel entdeckte, war das Werk seit seiner Uraufführung etwa 20 Jahre zuvor nicht mehr aufgeführt worden. Hughes beschreibt die 24-Minuten-Partitur als "üppig und sonnengetränkt", aber sie findet in ihr auch Echos von Gustav Mahler und Alban Berg, zwei Komponisten, die Samuel beeinflusst haben. Für ihr erstes Album als Solistin mit Orchester hat sie daher ein Programm entwickelt, das die drei Komponisten zusammen bringt, sich aber auch über ein breites Spektrum an Emotionen und Stimmungen erstreckt. Mahler wählte für seine Rückert-Lieder fünf sehr intime und subtile Gedichte des großen romantischen Dichters Friedrich Rückert aus, wobei er sein großes Orchester sparsam im kammermusikalischen Stil einsetzte. Zehn Jahre später, im Jahre 1911, vertonte Berg zeitgenössische Gedichte von Peter Altenberg, einem der Hauptvertreter des Wiener Impressionismus. Bergs fortschrittliche harmonische Sprache verursachte einen Skandal bei der Uraufführung im Jahr 1913, und die Lieder wurden in ihrer Gesamtheit erst im Jahr 1952, 16 Jahre nach Bergs Tod aufgeführt. Für Clytemnestra schließlich schrieb Rhian Samuel einen eigenen Text, basierend auf Aischylos Tragödie von Agamemnon und Klytämnestra, wo tiefe Angst wegen des Todes der Tochter und das Bedürfnis nach Rache kumulieren. (jpc)