Die Nacht des Dr. Herzfeld und Schnee

Buch

Hermann, Georg

  • Titel: Die Nacht des Dr. Herzfeld und Schnee : Romane / Georg Hermann ; mit einem Nachwort von Lothar Müller
  • Reihe: Die Andere Bibliothek
  • Person(en): Hermann, Georg [Verfasser*in] ; Müller, Lothar [Verfasser*in, Nachwort]
  • Organisation(en): AB - Die Andere Bibliothek [Verlag]
  • Ausgabe: 1. Auflage, Nummerierte Ausgabe
  • Sprache: Deutsch
  • Originalsprache: Deutsch
  • Umfang: 521 Seiten
  • Erschienen: Berlin : AB - Die Andere Bibliothek, 2021
  • ISBN/Preis: 9783847704423 Festeinband : EUR 44.00
  • Schlagwörter: Fiktionale Darstellung
  • Signatur: UNTERHALTUNG und KREATIVITÄT > Romane
  • HERM Geor Belletristik

Inhalt: In seiner Dachwohnung im Gartenhaus lebt Dr. Alwin Herzfeld, seinen fünfzig Lebensjahren nah, eine Eigenbrötlerexistenz. Die Wohnung im Parterre hält Hermann Gutzeit mit seiner Familie, Gesprächspartner während langer Gänge durch die Metropole. Herzfeld ist akademisch gebildeter Schriftsteller, Kritiker, »nachdenklich wie alle, deren Wissenschaft das Leben ist« - vor allem aber skurriler Sammler von Kunst und den Erregungen des flüchtigen Augenblicks. Herzfeld ist ein Augenmensch, ein Ästhet. Immerfort räsoniert er, ein brillant eloquenter Schöngeist, der mit seinem Nachbarn, einem erfolglosen kleinen Zeitungsschreiber, durch Berlins Straßen um 1910 lustwandelt, Kurfürstendamm mit seinen »Protzenburgen«, Anhalter Bahnhof, Villenviertel, blühende Vorgärten. Sie sind ein ungleiches Paar, immer in plaudernder Konversation, aber beide vom Leben lädiert. Am nachtschwärmenden Flaneur Herzfeld zieht die Stadt mit ihrem neuen Reichtum vorbei, der »Sudkessel « der Bohème, die er liebt, die Caféterrassen, Erinnerungen, Begegnungen - sein Leben ist wie ein fortwährender innerer Monolog, ein impressionistischer Reigen, ein nie versiegender Strom des Bewusstseins inmitten der Atmosphäre der großen Stadt mit ihren unendlichen Reizen, in denen sich Herzfeld träumend verliert. Über die Schienen, auf die er aus seinem Fenster sieht, rollen erst die Truppentransporte, dann leuchten auf den Waggons die »roten Kreuze auf dem weißen Feld«. Dr. Herzfeld hat die jungen Freunde verloren, die älteren haben sich mit dem Krieg abgefunden, unter den Schneeschleiern über Berlin ist es einsam um den großen Individualisten geworden, der Krieg hat ihn »aus seinem Zentrum geworfen«, die letzten Illusionen sind zerstoben.