Inhalt: Vanishing Twin haben etwas Geheimnisvolles an sich - von ihrem Namen bis hin zu der Vielzahl von Klängen, die ihrer Musik innewohnen. Sie klingen nicht wie viele, aber sie deuten vieles an. Ookii Gekkou" (japanisch für "Großes Mondlicht") ist der Klang eines gewöhnlichen Lebens unter anderen Regeln, eine Platte, die in dunklen Zeiten erdacht und geschaffen wurde - eine Art Traumfänger für all den Wahnsinn des vergangenen Jahres. Vanishing Twin beschreiten auf "Ookii Gekkou" neue Wege, indem sie Elemente des Afrofunks, des Outer Jazz und der Avantgarde einfließen lassen, während sie auf Sun Ra, Alice Coltrane, Martin Denny und Morricone, auf Holger Czukay von Can und meditatives Gamelan oder auf The Free Design und die Library-Musik der späten 60er und frühen 70er Jahre verweisen. In ihrem seltsam-zugänglichen Groove steckt eine Geschichte des 'anderen' Klangs, eine handwerkliche Spukgeschichte, die etwas völlig Neues hervorbringt. Wirbelstürme, Organismen, Vibraphon, Glocken und Percussions durchziehen "Ookii Gekkou", jeweils durchdrungen von so unterschiedlichen Einflüssen wie Piero Umiliani, Art Ensemble of Chicago und ELO und anderen. In der Tat, selbst ein flüchtiger Hördurchgang trägt zu einer sich ständig erweiternden Klangpalette bei, was für das neu zusammengestellte Quartett, bestehend aus der Songwriterin, Sängerin und Multi-Instrumentalistin Cathy Lucas, der Schlagzeugerin Valentina Magaletti, dem Bassisten Susumu Mukai und dem Synthesizer-/Gitarristen Phil MFU, keine leichte Aufgabe ist, denn diese Reduzierung führt zu nicht weniger Ideen und noch größeren Schritten. Vanishing Twin ist ein Rätsel in diesen zersplitternden Zeiten; vertraut und doch anders; anziehend für diese Welt, aber aus einer anderen, parallelen.