Der Kaiser von Atlantis

CD

Ullmann, Viktor

  • Titel: Der Kaiser von Atlantis / Viktor Ullmann ; Zara Michales ; Christel Loetzsch ; Johannes Chum ; Adrian Eröd ; Lars Woldt ; Tareq Nazmi ; Müchner Rundfunkorchester ; Patrick Hahn ; Libretto von Peter Kien
  • Person(en): Ullmann, Viktor [Komposition] ; Kien, Peter [Libretto] ; Zara, Juliana [Gesang] ; Loetzsch, Christel [Gesang] ; Chum, Johannes [Gesang] ; Eröd, Adrian [Gesang] ; Woldt, Lars [Gesang] ; Nazmi, Tareq [Gesang] ; Hahn, Patrick [Dirigent*in]
  • Organisation(en): Münchner Rundfunkorchester [Ausführung]
  • Produktion: Live-Aufnahme: München, Prinzregententheater, 10. Oktober 2021
  • Sprache: Deutsch
  • Originalsprache: Deutsch
  • Umfang: 1 CD (52:53 Min.) + 1 Booklet (36 ungezählte Seiten)
  • Erschienen: München : BRmedia Service GmbH ; BR-KLASSIK LC 20232, 2022
  • EAN, ISMN/Preis: 4035719003390 : EUR 17.99
  • Bestellnummer: 900339
  • Anmerkungen: Viktor Ullmann (1898-1944) - Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung ; Spiel in einem Akt ; Libretto von Peter Kien
  • Signatur: MUSIK und TANZ > Klassik CDs
  • muc D 5-0 ULLM Oper

Inhalt: Viktor Ullmanns einaktige Kammeroper „Der Kaiser von Atlantis” ist ein ergreifendes musikalisches Werk, das 1943/44 im Lager Theresienstadt entstanden ist. Der Live-Mitschnitt von Oktober 2021 aus dem Münchner Prinzregententheater mit einem exzellenten jungen Solistenensemble und dem Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung seines Ersten Gastdirigenten Patrick Hahn wird nun bei BR-KLASSIK auf CD veröffentlicht. Viktor Ullmann, 1898 im schlesischen Teschen geboren, hatte bei Arnold Schönberg und Alois Hába in Wien studiert, erst als Kapellmeister und dann als Buchhändler gearbeitet und sich 1933 als freischaffender Künstler in Prag niedergelassen. Da er einer jüdischen Familie entstammte, wurde er 1942 von den Nazis ins Lager Theresienstadt deportiert. Im Oktober 1944 wurde er gemeinsam mit den nahezu gleichaltrigen Komponisten Pavel Haas und Hans Krása in Auschwitz-Birkenau ermordet. – Da die Nazis im „Vorzeigeghetto” Theresienstadt ein reges kulturelles Leben erlaubten, konnte sich auch Ullmann musikalisch betätigen; das intellektuelle und kulturelle Erbe jener Zeit spiegelt sich in seiner Musik wider, auch und vor allem im zwischen Juni/Juli 1943 und August 1944 entstandenen Kaiser von Atlantis. Die einaktige Kammeroper (original „Spiel in einem Akt”) Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung auf das Libretto von Ullmanns Mithäftling Peter Kien erlebte ihre Uraufführung erst am 16. Dezember 1975 in Amsterdam, da die Aufführung in Theresienstadt nach der Generalprobe verboten worden war. – Ein ebenso absurder wie tröstender Gedanke setzt das Spiel in Gang: Der Tod streikt. Er ist seines Daseins überdrüssig, verweigert den Dienst. Auf vielfache Weise wird auf die Lebensrealität der nach Theresienstadt Deportierten bezuggenommen; die im sagenhaften Atlantis verortete Oper ist eine Parabel auf das unmenschliche System der Nationalsozialisten: Kaiser Overall sitzt isoliert in seinem Palast und ruft zum Kampf „aller gegen alle“ auf. Als einzige Verbindung zur Außenwelt dient ihm