Dix und die Gegenwart

Buch

Inhalt: Die Deichtorhallen Hamburg präsentieren im Herbst 2023 eine große Ausstellung über Otto Dix und ­seinen Einfluss auf die Kunst bis in die Gegenwart. Der Katalog bildet über 100 Meisterwerke von Otto Dix größtenteils ganzseitig ab (aus urheberrechtlichen Gründen können diese hier allerdings nicht gezeigt werden). Der erste Schwerpunkt der zweiteiligen, von Ina Jessen kuratierten Ausstellung fokus­siert Dix' vermeintlich unpolitisches Werk aus der NS-Zeit, wobei der innere Zusammenhang von politischer Zensur, künstlerischer Konformität und oppo­sitioner Ikonografie deutlich hervortritt. Das Werk von Otto Dix in der Zeit des Nationalsozialismus hat in der Ausstellungs- und Forschungs­landschaft bisher eine eher untergeordnete Rolle gespielt. Um Dix' Landschaften, ­Porträts und christliche Sujets gerecht werden zu können, stellt das Buch den Maler, sein Werk und seinen beruflichen Werdegang in den künstlerischen und politischen Kontext der Wei­marer Republik, des Nationalsozialismus und der Zeit kurz nach Kriegsende. Der zweite Schwerpunkt der Ausstellung wie des Katalogs liegt auf der künstlerischen ­Rezeption von Otto Dix, was Sujets, ­Ikonografie, Stil und Technik betrifft. Die Schau rückt einerseits die Veränderungen der soziokulturellen Bedingungen der Rezeption von Dix' Werk ebenso in den Blick wie die große Faszination, die sein Werk zwecks ­Aneignung und Neuinterpretation auf rund 40 der weltweit bekanntesten zeitgenössischen Künstler­Innen ausübt. Zu diesen gehören unter anderem Yael Bartana, Monica Bonvicini, Marc Brandenburg, John Currin, Alice Neel, ­Nicolas Party, Cindy ­Sherman, Katharina ­Sieverding und Kara Walker.