Behütet wächst Clara in den 1930er Jahren im Bergischen Land auf. Ihr Vater ist Redakteur bei einer kommunistischen Zeitung, ihre Mutter arbeitet für einen jüdischen Buchhändler. Auch wenn die Familie einen freigeistigen Lebenswandel pflegt, ist das Mädchen trotzdem integriert in die Dorfgemeinschaft. Mit der Machtergreifung Hitlers ändert sich Claras idyllische Kindheit jedoch schlagartig. Der Vater wird inhaftiert, die Mutter verliert ihre Anstellung und hat Mühe, ihre Tochter und sich über Wasser zu halten, während sie für die Freilassung ihres Mannes kämpft. Bald bemerkt Clara auch, dass sich ihre Nachbarn und Freunde ihr gegenüber anders verhalten. Sie fühlt sich zunehmend ausgeschlossen. Nur ihr Onkel Artur erscheint Clara wie ein Fixstern am Himmel – auch wenn er als Mitglied der KPD bald fliehen muss. Mit feinfühliger Beobachtungsgabe und inspiriert von ihrer eigenen Familiengeschichte erzählt die Autorin von einer Kindheit auf dem Land, einer Kindheit unter Hitler, in der Heimat und Widerstand untrennbar miteinander verbunden sind.

Foto © Christina Körte