Ehrenamtliches Engagement:
MEDIENBOTEN – Erfahrungsberichte

Junge Frau liest älterer Dame vor

"Corona - Wir sind trotzdem da!"

"Ich wollte mal einen Kurzbericht liefern, wie es mir mit meinem Herrn G. ergangen ist. Ich habe ihn während der Corona-Zeit quasi vier Monate nicht besuchen können. Allerdings konnte ich ihm kleine Tüten mit Süßigkeiten und alkoholfreiem Bier zukommen lassen. Wir haben daraufhin jeweils etwa eine halbe Stunde telefoniert. Da hat das Heim mit den Pflegekräften und den Sozialbetreuern wunderbar kooperiert. Und das bisher ungeübte Verständigen über Telefon war stets erfrischend.

Nun haben wir uns das erste Mal wieder gesehen. Ich hatte einen Tag vorher angerufen: Man würde Herrn G. in den Rollstuhl mobilisieren, schick anziehen und mir in den Garten vor das Heimgebäude bringen. Somit müsste ich das Gebäude gar nicht erst betreten und wir könnten auf Abstand zueinander ohne Maske eine Stunde miteinander plaudern. Und es war, als wenn es keine Pandemie geben würde. Zumindest für Herrn G. Er betonte immer wieder, er sei geimpft. Für mich war es ein tolles Erlebnis und eine Freude, ihn so lebendig zu erleben. Nun werde ich, das gute Wetter im Blick, immer mal wieder ein Treffen arrangieren. Mit dem Ausleihen von Hörbüchern ist es einfach derzeitig noch unmöglich. Und so soll dieser Kurzbericht der Lage dokumentieren: Wir sind trotzdem da. Herzliche Grüße aus dem Homeoffice von Bert P." (Medienbote seit vielen Jahren)

"Ein großes Glück für mich, dass es die MEDIENBOTEN gibt"

Mehr als 25 Jahre war Gisela C. Stammkundin der Bücherhalle Altona. Aufgrund einer Augenkrankheit ließ die Sehfähigkeit der alten Dame, die unweit der Bücherhalle Altona am Museumspark wohnt, immer mehr nach. Dadurch wurde sie zur Medienboten-Kundin. Einmal monatlich wird die allein lebende behinderte Dame von Hellen M. besucht, einer berufstätigen Bankkauffrau.

"Ich freue mich immer auf meine Medienbotin – mittlerweile ist sie mir richtig ans Herz gewachsen", betont die blinde Gisela C. "Das Schönste ist, dass sie mir nicht nur neue Medien mitbringt, sondern auch Zeit für mich hat." Wie oft hat sich auch hier zwischen Medienbotin und Kundin ein vertrauensvolles, herzliches Verhältnis entwickelt.

"Wenn ich mit Herrn Rapp klöne, merke ich meine Schmerzen nicht mehr"

Aufgrund ihrer Hüftprobleme kann Anna-Maria T. ihre Wohnung nicht mehr verlassen. Seit mehr als 30 Jahren wohnt sie im ersten Stock eines Wohnhauses in Lurup – direkt über ihr lebt ihre beste Freundin, mit der sie zweimal am Tag telefoniert.

Einmal monatlich wird die alte Dame von Detlef R. einem ehemaligen Exportkaufmann, besucht. Anna-Marie T. freut sich immer, wenn Herr Rapp kommt: "Dann koche ich Kaffee, wir klönen – und ich merke meine Schmerzen nicht mehr."